Mini John Cooper Works GP
Wir bringen den schnellsten Mini ins Schleudern

In 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 265 km/h Spitze: Wir nehmen uns im TCS-Trainingscenter Betzholz in Hinwil ZH den schnellsten Mini aller Zeiten zur Brust.
Publiziert: 11.09.2020 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2020 um 09:00 Uhr
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Wir nehmen uns den schnellsten Mini aller Zeiten, den neuen John Cooper Works GP, im TCS-Trainingscenter Betzholz in Hinwil zur Brust.
Foto: Thomas Buchwalder
Raoul Schwinnen

Päng! Das Heck bricht aus. Nur dank reflexartigen, blitzschnellen Gegenlenkens bringe ich den Mini John Cooper Works GP wieder in die Spur. Ich fahre über die sogenannte Schleuderplatte des TCS-Trainingscenters Betzholz in Hinwil ZH. Auf nasser Piste üben Lenker dort das reaktionsschnelle Gegenlenken sowie die korrekte Blicktechnik, wenn das Heck ihres Fahrzeugs unvermittelt nach links oder rechts ausbricht.

Erstaunlich, wie sich der mit Semi-Slicks-Bereifung ausgerüstete Fronttriebler trotz feuchter Strecke und deaktiviertem ESP wieder auffangen lässt. Allerdings: Ganz ausschalten lässt sich das elektronische Stabilitätsprogramm selbst beim schnellsten Mini aller Zeiten nicht. Was – mit Blick auf die jüngsten Unfälle von Posern in ihren schnellen Kisten – wohl gar nicht so schlecht ist.

Auffällige Optik

Apropos Posern: Das geht mit dem Mini John Cooper Works GP ganz ordentlich. Mindestens optisch. Der mächtige Heckdachspoiler gibt zusammen mit der auffälligen Lackierung einiges her. Und die Alu-Querstrebe statt der Rückbank hinten auch. Sehr gewöhnungsbedürftig und bestimmt nicht jedermanns Sache sind dagegen die zusätzlichen Karbonelemente an den Radläufen.

Imponierende Technik

Akustisch gibt sich der auf 3000 Exemplare limitierte Kraftzwerg (100 Stück für die Schweiz) erstaunlich zurückhaltend. Die Nachbarn wirds freuen. Dafür packt der Zweiliter-Turbo-Vierzylinder umso vehementer zu, wenn man seine maximale Leistung von 306 PS und 450 Nm fordert. Dann gehts in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 265 km/h Spitze. Damit hat der neue JCW GP im Vergleich zu seinen Vorgängern mit 231 PS deutlich zugelegt.

Vollends überzeugt uns der schnelle Mini dann aber auf dem Handlingsparcours. Trotz «nur» Vorderradantrieb setzt der Power-Mini seine Leistung erstaunlich effizient in Vortrieb um. Die Differenzialsperre und die Sportreifen vollbringen kleine Wunder. Natürlich sind die Kräfte manchmal im Lenkrad zu spüren, aber nie störend. Der flotte Zweisitzer kann aber nicht nur geradeaus. Selbst in engen Kehren und bei mutigen Tempi bleibt das Heck stabil.

Stolzer Preis

Fazit: Der Mini John Cooper Works GP ist wild, stark und schnell. Wirkt dabei aber nie wie ein aufgemotzter und übertrieben getunter Kleinwagen. Trotz seines auffälligen Sportdresses beweist er mit der sportlich ausgelegten Getriebeautomatik sowie dem sensationell abgestimmten Sportfahrwerk Manieren. Manieren, die wir ihm kaum zugetraut hätten. Allerdings hat das Spielzeug mit 52'900 Franken auch seinen Preis.

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