Erinnern sie sich? Vor 30 Jahren wird Nelson Mandela als erster Schwarzafrikaner zum Präsidenten von Südafrika gewählt. Der Film «Forrest Gump» mit Tom Hanks (67) feiert im Sommer 1994 Premiere, die junge Mariah Carey (54) lanciert ihren Welthit «Without You» und bei der allerersten Penaltyentscheidung einer Fussball-WM flattern den Italienern die Nerven und sie verlieren gegen Brasilien.
Wie die Zeit vergeht – auch im Automobilbau. Kaum zu glauben, aber vor drei Jahrzehnten war zum Beispiel Alfa Romeo noch richtig aktiv. Mit dem Spider und GTV der Baureihe 916 sowie dem Golf-Rivalen namens 145 werden 1994 gleich drei neue Alfa-Modelle lanciert. Allerdings macht sich damals beim 145er schon der zunehmende Einfluss Fiats bemerkbar und der Dreitürer teilt sich viele Komponenten mit dem Fiat Tipo. Apropos Fiat: Heute im Stellantiskonzern eher in der zweiten Reihe, spielt die italienische Marke vor 30 Jahren in den Verkaufsstatistiken noch eine wichtige Rolle. Und die charmanten Punto Cabrio oder Fiat Coupé – beide aus der Feder des späteren und dort nicht ganz unumstrittenen BMW-Designchefs Chris Bangle (67) – wirken auch 30 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen alles andere als verstaubt.
Bundeskanzler steigt auf Audi um
Aktiv sind 1994 auch die deutschen Autobauer. Der neu lancierte 7er-BMW der Baureihe E38 mit Sechs-, Acht- oder Zwölfzylinder-Benzinern ist wohl eines der gelungensten Modelle in der BMW-Historie. Gleichzeitig will Audi mit dem neuen A8 endlich sein Alt-Herren-Image loswerden. Dazu setzt VW-Konzernchef Ferdinand Piëch (1937–2019) voll auf Alu, um die Flaggschiffe von Mercedes und BMW gewichtsmässig zu unterbieten. Der Erfolg braucht aber Zeit: Vier Jahre später nimmt der frisch gewählte Bundeskanzler Gerhard Schröder (79) den Imagewandel wahr und ersetzt die traditionelle Mercedes-S-Klasse-Regierungslimousine durch einen Audi A8.
Da man vor 30 Jahren bei Audi gerade so schön im Attacke-Modus ist, lanciert man noch schnell den RS2 Avant. Die interne Bezeichnung P1 verrät, dass Porsche den Power-Kombi mit 315 PS (232 kW) auf Basis des Audi 80 baut. Und dieser Audi 80 erhält mit dem A4 einen erfolgreichen Nachfolger, der gegen den 3er-BMW und die neue, 1993 vorgestellte, aber erst ab 1994 ausgelieferte Mercedes-C-Klasse (Baureihe W202) antritt. Während Mercedes als Topversion den C 36 AMG mit 280 PS (206 kW) ins Rennen bringt, backt BMW mit dem neuen 3er Compact bescheidenere Brötchen und greift das Segment von unten an.
Oldtimer ist ein Sammelbegriff für historische Fahrzeuge. In der Regel gilt ein Auto, das 30 Jahre und älter ist, als echter Oldtimer. Als Youngtimer werden ältere Autos bezeichnet, die noch keine 30 Jahre alt sind.
In der Schweiz gibts seit 2008 den sogenannten Veteranenstatus. Als Veteranen stufen Strassenverkehrsämter nur Fahrzeuge ein, deren erste Einlösung mindestens 30 Jahre zurückliegt. Wichtig: Das Auto muss dazu in der originalen, ursprünglichen Ausführung und in optisch und technisch einwandfreiem Zustand vorgeführt werden. Toleriert werden nur Gebrauchsspuren, die sich trotz Pflege nicht vermeiden lassen. Wurde bei Reparaturen gebastelt oder das Auto gar getunt, wirds schwierig mit der Veteranen-Zulassung. Zur Beurteilung von Authentizität und Allgemeinzustand kann das Strassenverkehrsamt eine FIVA-ID-Card verlangen (Informationen dazu gibts bei der Swiss Historic Vehicle Federation).
Für Veteranenfahrzeuge gelten Sonderregeln. Sie sollten nicht als Alltagsfahrzeuge eingesetzt werden, nur private Fahrten werden akzeptiert und mehr als 2000 bis 3000 Kilometer im Jahr sollten es nicht werden. Dafür werden die Nachprüfungsintervalle auf bis zu sechs Jahre ausgedehnt. Und: Je nach Kanton lassen sich sechs bis beliebig viele Veteranenfahrzeuge mit nur einem Wechsel-Kontrollschild einlösen.
Oldtimer ist ein Sammelbegriff für historische Fahrzeuge. In der Regel gilt ein Auto, das 30 Jahre und älter ist, als echter Oldtimer. Als Youngtimer werden ältere Autos bezeichnet, die noch keine 30 Jahre alt sind.
In der Schweiz gibts seit 2008 den sogenannten Veteranenstatus. Als Veteranen stufen Strassenverkehrsämter nur Fahrzeuge ein, deren erste Einlösung mindestens 30 Jahre zurückliegt. Wichtig: Das Auto muss dazu in der originalen, ursprünglichen Ausführung und in optisch und technisch einwandfreiem Zustand vorgeführt werden. Toleriert werden nur Gebrauchsspuren, die sich trotz Pflege nicht vermeiden lassen. Wurde bei Reparaturen gebastelt oder das Auto gar getunt, wirds schwierig mit der Veteranen-Zulassung. Zur Beurteilung von Authentizität und Allgemeinzustand kann das Strassenverkehrsamt eine FIVA-ID-Card verlangen (Informationen dazu gibts bei der Swiss Historic Vehicle Federation).
Für Veteranenfahrzeuge gelten Sonderregeln. Sie sollten nicht als Alltagsfahrzeuge eingesetzt werden, nur private Fahrten werden akzeptiert und mehr als 2000 bis 3000 Kilometer im Jahr sollten es nicht werden. Dafür werden die Nachprüfungsintervalle auf bis zu sechs Jahre ausgedehnt. Und: Je nach Kanton lassen sich sechs bis beliebig viele Veteranenfahrzeuge mit nur einem Wechsel-Kontrollschild einlösen.
Vor drei Jahrzehnten war auch Opel noch vermehrt ein Hansdampf in allen Gassen. In Rüsselsheim versucht man, mit dem Omega B in der Oberklasse an die traditionsreiche Markengeschichte anzuknüpfen. Mit fast fünf Metern Länge ist das letzte Opel-Modell mit Hinterradantrieb optisch zwar ein Statement, doch nicht alle Motoren werden dem Anspruch gerecht – was hat ein kleiner Vierzylinder mit nur 116 PS (85 kW) in einer Oberklasse-Limousine verloren? Dafür bringen die Opelaner mit dem ersten Tigra frischen Wind ins Kleinwagen-Segment – und treffen dort auf die Neuauflage des VW-Kassenschlagers Polo III (Code 6N) sowie den Skoda Felicia, das erste Modell des tschechischen Autobauers seit der Übernahme durch den VW-Konzern drei Jahre zuvor.
Letztes luftgekühlte Porsche-Cabrio
Bei den Sportwagen gibts 2024 einige neue interessante Modelle, die den Oldtimerstatus erlangen: Allen voran das letzte luftgekühlte Porsche-Cabrio 911 (993) und der am Genfer Autosalon 1994 erstmals präsentierte Ferrari 355. Der damals unter dem neuen Ferrari-CEO Luca di Montezemolo (76) lancierte Nachfolger des mässig erfolgreichen 348 bringt als letzter wirklich handgefertigter V8-Ferrari die zuvor etwas verloren gegangene Leidenschaft zurück – und stösst im ebenfalls neu lancierten Aston Martin DB7 auf einen attraktiven Rivalen. Mit zwei Türen mehr rollt die vierte Generation des Maserati Quattroporte an, die sich aber zunächst noch mit Sechszylindern und maximal 287 PS (211 kW) begnügen muss. Mit der fünften Auflage der noblen Jaguar-Limousine XJ und der zweiten Range-Rover-Generation starten zwei weitere britische Auto-Legenden im selben Jahr. Aus Asien schaffen dies die erste Generation des Toyota-SUVs RAV4, das sportliche Coupé Celica VI und der vor drei Jahrzehnten noch exotisch anmutende Kia Sportage.
Die Liste der Neu-Oldtimer wäre natürlich noch länger: Im Jahr 1994 wurden der erste Renault Laguna, die Cabrios von Peugeot 306 und Saab 900 der zweiten Generation, der Lancia Kappa oder der extravagant anmutende und nach vier Jahren schon wieder eingestellte Ford Scorpio II erstmals ausgeliefert. Diesen Neo-Oldtimern ist jedoch eines gemeinsam: Der Klassikerstatus bedeutet bei ihnen eher Erinnerungswert als das grosse Geld, das sich mit ihnen machen liesse.