100-Jahr-Jubiläum am nächsten Samstag
Spektakel: 600 Renn-Oldtimer am Klausen

Vor 100 Jahren rasten die Boliden am ersten Klausenrennen mit Tempo 200 über den Urnerboden. Ganz so rasant wirds nächsten Samstag nicht: Dafür gibts zum Jubiläum eine grosse Oldtimer-Show mit rund 600 Autos am Klausenpass – samt Demo-Fahrten von Renn-Klassikern.
Publiziert: 04.08.2022 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2022 um 13:22 Uhr
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Es waren schon tollkühne Männer und Frauen, die ...
Foto: ZVG.
Raoul Schwinnen

Dieses Spektakel sollten sich Oldtimer-Freundinnen und -Freunde nicht entgehen lassen. Am Samstag qualmt und röhrt es auf der Klausen-Passstrasse wie von 1922 bis 1934, als Rennsportgrössen wie Hans Stuck (1900–1978) oder Rudolf Caracciola (1901–1959) dort um den Sieg kämpften. Zwischen 1993 und 2013 fetzten dann an Memorial-Rennen historische Boliden wie einst vom Startort Linthal GL hinauf zur Passhöhe.

Das liegt zum 100. Geburtstag des Klausenrennens aus finanziellen wie bewilligungstechnischen Gründen nicht drin. Doch was der Verein Diavolo Motor Classic als Alternative auf die Beine gestellt hat, verdient Respekt und ein grosses Publikum: Am nächsten Samstag, 6. August finden sich rund 600 historische Automobile und Motorräder mit Jahrgängen von 1910 bis 1979 auf dem Urnerboden ein zur grossen Oldtimer-Show. Rund 400 dieser Rennveteranen fahren von 9 bis 18 Uhr nach Altersklassen vom Urnerboden auf dem 13 Kilometer langen Original-Schlussstück hinauf zum legendären Zielhaus. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer am Streckenrand wirds eine attraktive Zeitreise durch die Automobil- und Motorrad-Renngeschichte.

Siegerfahrzeug von 1926 in Aktion

Die Gewinner oder Streckenrekordhalter von einst werden natürlich nicht mehr dabei sein – zu lange ist es her. Einige Fahrzeuge der Heldinnen und Helden von damals haben aber überlebt und werden am Samstag bei der Showfahrt zu sehen sein. So zum Beispiel das Original-Siegerfahrzeug aus dem Jahr 1926, ein Bugatti Modell T 37, der heute im Besitz des Westschweizers Christian Koux ist. Oder jener Bugatti, mit dem die schnelle Französin Hellé Nice (1901–1984), einst Aktmodell und Tänzerin, männlichen Kollegen furchtlos um die Ohren fuhr und 1932 auch am Klausenpass startete. Heute wird ihr Bugatti T vom aktuellen Besitzer Hans Matti aus L’Isle VD pilotiert.

Weil die Parkplätze für Zuschauer auf dem Urnerboden und am Klausenpass limitiert sind, empfiehlt sich der Vorverkauf. Unter www.diavolomotorclassic.ch sind noch einige Parktickets für Autos und Wohnmobile (30 Franken) und Motorräder (10 Franken) erhältlich. Natürlich können die Besucherinnen und Besucher am 6. August auch per öffentlichem Verkehr anreisen. Postauto Schweiz baut dazu seine Kapazitäten aus. Von den Parkplätzen in Linthal transportieren Busse die Gäste auf den Urnerboden. Von dort zur Passhöhe gibts einen Gratis-Shuttlebetrieb. Der Ticketverkauf für diese Busse findet direkt vor Ort statt. Selbstverständlich ist die Passstrasse am 6. August für den normalen Verkehr während der ganzen Veranstaltung von 9 bis 18 Uhr gesperrt.

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