Auch als Schweizer Tennis-Fan muss man eines neidlos anerkennen: Novak Djokovic (34) ist einer der aussergewöhnlichsten Tennisspieler aller Zeiten. Der Serbe ist Rekord-Weltranglisten-Erster und stand in seiner Karriere bisher unfassbare 353 Wochen an der Spitze – Roger Federer (40) als Zweitplatzierter kommt auf 310 Wochen. Djokovic gehört seit 2016 zum erlauchten Kreis von nur drei Spielern der Geschichte, die es geschafft haben, alle vier Grand-Slam-Turniere in Folge zu gewinnen. Mit dem Wimbledon-Sieg 2021 konnte der von seinen Fans Nole oder Djoker genannte Star ausserdem zu seinen ärgsten Widersachern Rafael Nadal (35) und Roger Federer aufschliessen: Jeder der drei hat nun 20 Grand-Slam-Turniersiege auf dem Konto.
Kaum ein Tennisfan zweifelt daran, dass der Serbe schon bald den Grand-Slam-Rekord knacken wird. Doch vor den Australian Open 2022 in Melbourne verursachte der Djoker bei seiner Einreise nach Australien einen Riesenwirbel.
Djoker auf der Strasse bescheiden
So sehr Novak Djokovic auf und neben dem Platz immer wieder für Aufregung sorgt, so bescheiden gehts der Superstar auf der Strasse an. Seine Widersacher trumpfen auf: Der Spanier Rafael Nadal gilt als ausgewiesener Autofan und wird regelmässig in Supersportwagen wie Aston Martin DBS, Ferrari 458 Italia oder Mercedes-AMG GT abgelichtet. Und der so bescheiden auftretende Roger Federer besitzt eine umfangreiche Mercedes-Sammlung. Doch vom Djoker gibts kaum solche Schnappschüsse. Im Gegenteil: Seit 2014 ist der Serbe als Markenbotschafter bei Peugeot unter Vertrag und deshalb auf der Strasse zurückhaltend unterwegs.
Ein Bild aus den Anfangszeiten des Werbedeals zeigt Nole neben dem zweiplätzigen Sportcoupé RCZ, das selbst in der Topversion überschaubare 270 PS leistete. In aktuellen Clips wirbt der Tennis-Star für die Neuauflage des VW-Golf-Gegners Peugeot 308 und das neue Topmodell der Franzosen – die Plug-in-Hybrid-Limousine 508 PSE. Mit einer Systemleistung von 360 PS ist die Sportversion des neuen 508 der stärkste Peugeot aller Zeiten, soll dank dem 11,5-kWh-Akku aber auch bis zu 50 Kilometer rein elektrisch fahren können.
Veganer und Tesla-Fan
Vor allem aber ist Nole ein Fan der Elektro-Mobilität: Er wurden schon neben dem rein elektrischen e-208 von Sponsor Peugeot gesichtet, aber einige Male auch in einem Model X – es ist das SUV-Flaggschiff von Tesla mit den spektakulären «Falcon Doors»-Flügeltüren. Der Hersteller wurde übrigens nach dem Erfinder Nikola Tesla (1856–1943) benannt, dessen Name auch den Flughafen von Serbiens Hauptstadt Belgrad ziert. Wie nachhaltig das 2,6 Tonnen schwere Model X in der Ökobilanz ist, darüber lässt sich streiten. Das Thema Nachhaltigkeit scheint Nole aber auch abseits der Strasse zu beschäftigen: Seit einigen Jahren ernährt sich der Spitzenathlet vegan und verzichtet komplett auf tierische Produkte.
Für viele Landsleute Djokovics wohl eher unverständlich, ist doch gerade die serbische Küche für Deftiges mit Fleisch bekannt. «Ich schreibe einen grossen Teil meines beruflichen Erfolgs meiner pflanzenbasierten Ernährung zu», sagte Djokovic nach seinem Wimbledon-Sieg 2019. Doch es gehe nicht nur um seine eigene Leistung: «Es geht darum, wie sich diese Ernährung auf die Welt auswirkt. Nicht nur auf die persönliche Gesundheit, sondern auch auf Nachhaltigkeit, Ökologie und Tiere.»
Wie viel Power die Weltnummer 1 besitzt, hat der Serbe auch schon bei einer von Schläger-Sponsor Head eingefädelten Challenge unter Beweis gestellt. Wer ist schneller: Djokovics Aufschlaggeschwindigkeit oder ein Audi-R8-Tourenwagen mit 500 PS in voller Fahrt? Tatsächlich schafft es der Tennis-Profi, den GT3-Renner um Sekundenbruchteile zu schlagen (siehe Video oben).
Genügend Geld für teure Autos
Doch auch der umweltbewusste Novak Djokovic hat einige scharfe und edle Fahrzeuge in seiner Garage geparkt. Die Bandbreite soll dabei vom Rennzwerg Abarth 595 über die potenten Luxus-Cruiser Aston Martin DB9 und Bentley Continental GT bis hin zu den deutschen Edel-Sportlimousinen BMW M5 und Mercedes S500 reichen.
Geld für diese schönen und teuren Autos dürfte Nole zu Genüge haben: Als erster Tennisspieler überhaupt hat er die Marke von 150 Millionen Dollar Turnierpreisgeld geknackt – dementsprechend wird auch sein Vermögen auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt.
E-Bolide für das Tennis-Ass?
Ob sich Djokovic schon mit dem Kroaten Mate Rimac (34) getroffen hat? Der Gründer der Elektro-Supersportlerschmiede Rimac, die letztes Jahr Hypercar-Hersteller Bugatti aufkaufte, ist auch als Elon Musk des Balkans bekannt: Sein Super-Elektrobolide Nevera leistet unfassbare 1912 PS, schafft mehr als 400 km/h Höchstgeschwindigkeit und kostet mindestens zwei Millionen Euro. Vom Rimac-Hauptsitz nahe Zagreb bis in Djokovics Heimatstadt Belgrad sind es gerade einmal 400 Kilometer. Und Geld für ein neues Elektro-Spielzeug hätte das Tennis-Ass schliesslich genug.