Sag mir, was du fährst, und ich sage dir, wer du bist. Nach diesem Rezept gibts immer wieder Studien, die Rückschlüsse zwischen gefahrenem Auto und der Persönlichkeit der Fahrerin oder des Fahrers ziehen. Vom Zusammenhang zwischen Automodell und Fahrer-Intelligenz bis zu den nervigsten Angewohnheiten von Autofahrerinnen und Autofahrern: Manches ist absurd, manches lustig – und in mancher Studie steckt vielleicht sogar ein wahrer Kern.
Das britische Leasing-Portal leaseelectriccar.co.uk hat jetzt eine kleine Psychologie der Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos zusammengestellt. Und dabei sieben verschiedene Typen von E-Auto-Fahrern gefunden, die sich in ihrer Motivation fürs E-Auto-Fahren voneinander unterscheiden. Ernst gemeint? Nicht so ganz. Aber ein kleines bisschen Wahrheit steckt schon dahinter.
Die Tugendhaften
Die Tugendhaften kümmern sich um alles rund ums Thema Umwelt. Kommst du mit ihnen über Autos ins Gespräch, dauert es nicht lange, bis die Themen Abgaseinstufung, Rohstoffverbrauch oder Klimawandel aufkommen. Du kennst die Effizienzklasse deines Spritfressers nicht? Der Tugendhafte schon – auswendig, für alle Modelle bis 1983. Meistens trifft man sie am Recycling-Hof, wenn sie mit dem E-Auto die Zeitung von gestern zum Papiercontainer gefahren haben.
Die Nachteulen
Nachteulen sind vor allem nachts im Pyjama auf Socken im Treppenhaus unterwegs. Egal, wie anstrengend ihr Tag war: Vor 10 Uhr gehen sie nie ins Bett. Schliesslich müssen sie noch mehrfach checken, ob der Stromer in der Tiefgarage auch wirklich lädt. Denn nachts gilt in der Schweiz der Strom-Niedertarif. Klar, kann man E-Autos aufs nächtliche Laden programmieren. Aber kann man dem trauen? Bestimmt nicht. Hardcore-Nachteulen stellen lieber dreimal pro Nacht den Wecker. Nicht, dass auch nur eine Kilowattstunde zum Tagestarif in die Batterie fliesst!
Die Gernegrossen
Ihre E-Autos siehst du meist von hinten. Denn kaum springt die Ampel auf Grün, fetzen sie mit Vollgas los. Kein Lambo, kein Ferrari, kein Bentley ist davor gefeit, von ihren Elektro-Kleinwagen düpiert zu werden – zumindest auf den ersten Metern und bis Tempo 50. Endlich ohne schlechtes Gewissen auf die Tube drücken – die verpulverte Energie kommt ja beim nächsten Bremsen dank Rekuperation wieder rein, finden sie. Jedenfalls fast.
Die Schummler
Auf den ersten Blick mag es so klingen, als hätten sich die Möchtegerne gerade das neueste, innovativste vollelektrische Auto gekauft: So leise sei es und so irre günstig im Unterhalt. Und sie müssten fast nie an die Ladesäule, so sparsam sei es unterwegs. Erst wenn du sie in aller Frühe an der Zapfsäule für Super-Bleifrei triffst, merkst du: Logisch müssen sie nicht laden – bei einem Hybrid.
Die Elektro-Langweiler
Du weisst nicht so recht Bescheid über Elektromobilität? Das ändert sich schlagartig, wenn du an der nächsten Party den Elektro-Langeweiler kennenlernst. Politik, Wirtschaft, Small Talk und sonst so? Keine Chance, weils so viele tolle Fakten zu Elektroautos gibt, dass der Elektro-Langeweiler kaum zum Luftholen kommt. Neue Studien, innovative E-Motoren, die nächste Wunderbatterie: Der Elektro-Langeweiler kennt sie alle – und du jetzt auch. Weglaufen hilft nicht, er findet dich. Du kannst nur hoffen, dass er nach Hause geht, bevor du es tust.
Die Trittbrettfahrenden
Woran erkennst du das Zuhause eines Trittbrettfahrenden? Man kann jeden Zentimeter seines Grundstücks durchkämmen und findet keine Ladestation. Trittbrettfahrende organisieren ihr Leben so, dass sie das Aufladen des E-Autos keinesfalls selbst bezahlen müssen. «Darf ich? Nur ganz kurz», fragen sie wie nebenbei und haben schon eingestöpselt, wenn sie irgendwo zu Besuch sind. Sie nehmen nur Jobs mit kostenlosen Ladesäulen für Mitarbeitende an – und wenn es um die Liebe geht, suchen sie nach Partnern mit Ladesäule vor der Haustüre.
Die Angeber
Natürlich fahren sie elektrisch – wie denn sonst? Wo sie sind, ist vorne – und auf den Trend zum Elektroauto sind sie natürlich schon vor allen anderen aufgesprungen. Einen Stromer muss man einfach haben. Verbrenner-Fahrer sind Hinterwäldler. Frage sie nicht nach Leistung, Reichweite, Batteriekapazität: Ihr Auto ist natürlich Benchmark. Woher sie das wissen? Na, das hört und liest man doch überall. Wie substanziell ihr Wissen über Elektromobilität ist, merkst du, wenn sie mit der Zapfpistole in der Hand an ihrem Auto den Tankdeckel suchen.