Autofans träumten doch schon immer davon, neben dem geliebten Blech auf Rädern aufzuwachen. Im deutschen Lifestyle-Hotel B'mine am Flughafen in Frankfurt am Main ist das seit einem Jahr möglich: bei der Übernachtung in einem der 40 ungewöhnlichen Car-Loft-Zimmer.
Dabei befindet sich ein privater Abstellplatz, eine sogenannte Car-Loggia, direkt neben dem Bett auf dem Balkon des Hotel-Hochhauses. Natürlich inklusive Ladestation für Elektroautos. Anfang März eröffnet das zweite Hotel in Düsseldorf mit 26 Auto-Zimmern.
Hoch hinaus mit dem Auto
Wer im Auto und ohne Aussteigen ins Hotelzimmer will, bucht das Zimmer online und erhält beim Check-in Zimmerschlüssel und den Zugang zum vollverglasten Autolift. Einfach einfahren, Stockwerk wählen, die Aussicht beim Hochfahren geniessen und dann auf dem Balkon parkieren.
So unkonventionell das auch klingen mag: Das Car-Loft-Konzept ist nicht neu. Der Berliner Architekten Manfred Dick erfand es aus der Not heraus. Bei den Paul-Lincke-Höfen in Berlin-Kreuzberg (D) wurde 2005 bei der Planung eines Wohngebäudes festgestellt, dass der Bau einer Tiefgarage aufgrund des sandigen Bodens unmöglich war. Trotzdem mussten wohnungsnahe Parkplätze her – 2010 wurde dann das weltweit erste Wohngebäude mit patentiertem Car-Lift und Car-Loggia eröffnet.
Vom Notnagel zum Lifestyle-Spleen: Für Luxus-Überbauungen wie die Tower von Bentley oder Porsche in Miami im US-Bundesstaat Florida wurde es jetzt mehrfach umgesetzt. Europaweit einmalig ist und bleibt bis jetzt aber die Hotelkonzeption der B'mine-Hotels.
Und was soll das?
Abgesehen vom reizvollen Anblick auf dem Balkon gibts zahlreiche Vorteile: Der teure Liebling ist vor Wetterschäden und Einbrüchen sicher, das Gepäck muss nicht mühsam durchs ganze Hotel geschleppt und kann im Trocknen bequem aus dem Kofferraum direkt ins Zimmer ausgeladen werden. Wer dieses skurrile Abenteuer selbst erleben möchte, kann das in Frankfurt ab 180 Franken die Nacht und in Düsseldorf ab 140 Franken.
Laut der B'mine-Geschäftsleitung sind die Car-Lofts sehr gefragt – 40 Prozent sind immer belegt. Wegen der spürbaren Nachfrage baut die Hotelkette aus: Bis 2030 will sie 30 Hotels betreiben – ob mit oder ohne Car-Lofts, ist noch unklar.