Die Umweltorganisation Greenpeace ist bekannt dafür, gerne auch mal an die Grenzen des Legalen zu gehen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. So wieder geschehen letzte Woche, als Aktivisten die Schlüssel von Hunderten VW-Fahrzeugen am Seehafen im norddeutschen Emden entwendet hatten.
Wenige Tage später sind die bis zu 1500 Schlüssel wieder aufgetaucht – und zwar auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze! Am Freitag stellte die Polizei bei der Greenpeace-Protestaktion auf dem dortigen Schneeferner-Gletscher mehrere mit den Schlüsseln gefüllte Säcke sicher. Die Umwelt-Aktivisten kritisieren mit der Aktion VW dafür, zu langsam auf Elektromobilität umzusteigen, und somit auch für das Abtauen der alpinen Gletscher verantwortlich zu sein.
VW-Boss Diess nicht anwesend
VW-Konzernchef Herbert Diess (62) kam der Einladung der Greenpeace nicht nach, die Abholung der entwendeten Schlüssel mit einer Diskussion zu verbinden. «Gerne Zugspitze, heute schaffe ich es aber nicht mehr – möchte nicht den Flieger nutzen. Demnächst bei gutem Wetter?», antwortete Diess den Aktivisten am Freitag auf Twitter.
Laut VW stelle der Konzern keine Anzeige und sei offen für den kritischen Dialog. Ärger könnte es für die rund zehn an der Aktion beteiligten Greenpeace-Aktivisten dennoch geben: Die Polizei im norddeutschen Leer ermittelt wegen Hausfriedensbruch und besonders schwerem Diebstahl. Die Polizei im süddeutschen Garmisch-Partenkirchen wertete die Aktion zudem als unerlaubte Versammlung. Die Anschuldigung des Diebstahls weist Greenpeace von sich: Man habe die Schlüssel lediglich «entliehen».