Citroën enthüllt E-Cityzwerg Ami
Der Würfel will gefallen

Was aussieht wie eine witzige Studie, meint Citroën ganz und gar ernst: Mit dem Ami lancieren die Franzosen im Sommer einen E-Cityzwerg mit 70 Kilometer Reichweite für unter 6400 Franken. Ob er auch zu uns summt, ist noch offen.
Publiziert: 01.03.2020 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2020 um 10:43 Uhr
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Grosse Show ums kleine Auto: Die Enthüllung des Citroën Ami in der riesigen La Défense Arena in Paris (F).
Foto: zVg
Jürgen Wolff und Timothy Pfannkuchen

Der kleine «Freund» (fr. Ami) ist wieder da! In den 1960er- und 1970er-Jahren war der Citroën Ami (siehe Bildergalerie) trotz gewöhnungsbedürftigen Designs ein Riesenerfolg, weil Preis und Nutzen stimmten. Beim neuen Ami, der aussieht wie eine verrückte Studie, hofft Citroën vielleicht auf denselben Effekt.

In Frankreich ist der Ami ab 30. März bestellbar, kommt im Juni auf den Markt, kostet 6000 Euro (umgerechnet knapp 6400 Franken!) und will so mit 45 km/h den Markt kleiner E-Flitzer aufmischen – darunter auch teurere, aber halt flottere Modelle wie Renaults Twizy (ab 9900 Fr.) oder der Schweizer Microlino.

Einer für zwei

Der Ami solle ein Durchbruch beim Zugang zu urbaner Mobilität sein, sagt der Citroën-CEO Vincent Cobée (51) an dessen Enthüllung in der riesigen La Défense Arena in Paris (F). Optisch macht der Ami auf frech-skurrile Würfelform – wie bereits seine am Genfer Salon 2019 gezeigte Studie Ami One Concept.

Platz bietet der Serien-Ami für zwei Insassen. Der Einstieg erfolgt über je eine breite Tür, die beim Beifahrer klassisch nach vorne, auf der Fahrerseite aber nach hinten öffnet. Der Beifahrer sitzt fix, der Fahrersitz ist verstellbar.

Sicher und luftig

Innen wirkt der Ami dank viel Glas samt Glasdach hell und luftig. Kofferraum? Nichts da, dafür gibts innen etliche Staufächer. Eine Heckklappe fehlt, und auch sonst setzt Citroën den Rotstift an: Die untere Hälfte der Seitenfenster ist wie beim «Döschwo» hochklappbar. An den Türen innen Schlaufen statt Griffe.

Selbst Airbags fehlen. Andererseits ist man besser geschützt als auf dem Velo, E-Scooter oder Roller – ob vor Unfällen oder dem Wetter. Mit 2,41 Meter Länge und 1,39 Meter Breite unterbietet der 1,52 Meter hohe Ami selbst einen Smart EQ Fortwo klar, ist aber sieben Zentimeter länger und 15 Zentimeter breiter als ein Twizy. Der Ami ist 485 Kilo leicht und hat nur 7,20 Meter Wendekreis.

70 Kilometer weit

Mit 70 Kilometer sollte die Reichweite des 5,5-kWh-Akkus im Boden reichen, da der E-Zwerg eben nur 45 km/h fährt. An der Haushalts-Steckdose dauert das Laden mit dem praktischerweise aus dem Türrahmen ausziehbaren Kabel rund drei Stunden. Der Ami-Elektromotor leistet 6 kW (8 PS). Zum Vergleich: Beim Twizy sinds 13 kW (17 PS), 90 Kilometer Reichweite und 80 km/h.

Ob und falls ja, wann der Ami zu welchem Preis zu uns kommt, ist noch völlig offen. Spannend wäre, als was er eingestuft würde: In Frankreich ist gar kein Ausweis nötig, in Deutschland gehts ab 16 Jahren (Kat. AM). Für die Schweiz wäre es wohl Ausweis F (bis 45 km/h, ab 16/18 Jahre). Mal abwarten.

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