Noch dauert es fast ein Jahr, bis der skurril anmutende Elektrowürfel Citroën Ami bei uns in den Verkauf kommt. In seiner Heimat Frankreich als hippes Vehikel für Junge in der Stadt konzipiert, darf bei uns der Ami zwar mit dem Fahrausweis Kategorie F gefahren werden, wegen der Leistung von 6 kW (8 PS) aber nicht wie vom Importeur erhofft schon ab 16, sondern erst ab 18 Jahren. Ob deshalb in der Schweiz der vermutlich zwischen 7900 und 8900 Franken kostende Ami wirklich viele Freunde finden wird, wagen wir trotz zunehmend mehr Tempo-30-Zonen in unseren Grossstädten zu bezweifeln.
Aber egal, Citroën lässt sich von solchen Schweizer Eigenheiten nicht irritieren und zündet mit der Studie My Ami Buggy bereits die nächste Evolutionsstufe des kleinen Elektrovehikels. Die Buggy-Variante soll etwas ans Strandfahrzeug Citroën Méhari erinnern, das in den 1960ern nicht zuletzt dank Stars wie Louis de Funès oder Brigitte Bardot die Herzen vieler Franzosen eroberte. Nur: Viele des Ami-Zielpublikums dürften heute weder den Méhari noch die Filmstars von damals kennen …
Attraktive Offroad-Optik
Das SUV-artige Elektrokonzept passt auch so ganz gut in die heutige Zeit. So erhielt der My Ami Buggy mit verbreiterten Radläufen und grobstolligen Geländereifen auf mattgoldenen Offset-Felgen eine attraktive Offroad-Optik. Unterstrichen wird diese durch Röhrenschweller unter den Türen bzw. Planen, Bügel und Scheinwerfer-Gitter sowie einem Ersatzrad auf dem Dach. Und dank des Rammschutzes weiss man beim Buggy im Gegensatz zum normalen Ami auch auf Anhieb, wo vorne und hinten ist.
Die Technik des Crossover-Würfels stammt vom normalen Ami – also 5,5-kWh-Batterie mit wie eingangs erwähnt 6 kW Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h. Die Reichweite der Offroad-Variante dürfte wegen des vermutlich grösseren Roll- und Luftwiderstands allerdings etwas geringer als beim normalen Ami mit maximal 75 Kilometern sein.
Dennoch finden wir: Wenn schon ein schräges City-Vehikel, dann bitte die Buggy-Variante. Deren Abenteurer-Optik kommt sicher besser an als der normale Ami. Zumal auch einige Details den Komfort erhöhen. So sind die Sitze des My Ami Buggy Concept mit Sitzpolstern ausgestattet, deren Schaumstoffstärke mit 70 Millimetern doppelt so dick sind wie die nicht besonders komfortablen Bezüge des Serien-Ami. Durch den Memory-Schaum sind die neuen Auflagen extrem leicht, lassen sich mit wenigen Handgriffen aus der Schale nehmen und waschen. Wer will, kann sie zudem als Unterlage mit an den Strand nehmen.
Abnehmbare Aussenspiegel
Auch die neu gestalteten Ablageflächen des Cockpits sind ruckzuck ausgebaut, tragbar und passen so perfekt zum Freizeitcharakter der Studie. Über den Ablagefächern verhindert ein mattgoldenes Metallgestell das Verrutschen von Gegenständen beim Fahren. Und wer sich noch während des Picknicks schminken will, nutzt dazu die abnehmbaren Aussenspiegel. Natürlich fehlen auch Halterungen für Smartphone und Kamera nicht, damit die Ami-Besatzung ihre Abenteuer gleich auch über die sozialen Netzwerke verbreiten kann.
Ist der My Ami Buggy nur ein Gag oder tatsächlich ein Bedürfnis? Wir zweifeln, dass der elektrische Ami oder auch seine Offroadvariante bei uns in der Schweiz viele Käuferinnen und Käufer, finden wird. Wer allerdings die chronisch überfüllten Strassen an der Côte d’Azur zwischen Antibes und Monaco kennt, kann sich durchaus vorstellen, im My Ami Buggy dem Strand entlang zu fahren.