Bus-Festival 2023 in Hannover
Die grösste Bulli-Party der Welt

Für Bulli-Liebhaber war es das Highlight des Jahres: Beim grössten VW-Bus-Festival vergangenes Wochenende in Hannover strömten rund 80'000 Besucher aufs Messegelände und feierten die automobile Ikone. Wir waren mit dabei.
Publiziert: 28.06.2023 um 06:38 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2023 um 14:47 Uhr
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Bullis, so weit das Auge reicht: Letztes Wochenende füllten rund 6000 VW-Busse den schon seit Monaten ausverkauften Campingplatz auf dem Messegelände in Hannover (D).
Foto: Henning Scheffen
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Bullis, so weit das Auge reicht: Letztes Wochenende füllten rund 6000 VW-Busse den schon seit Monaten ausverkauften Campingplatz auf dem Messegelände in Hannover (D) – vom allerersten T1 bis zum neuen, vollelektrischen ID. Buzz. Fast 80'000 Fans und Liebhaber der automobilen Ikone sind am grössten Bulli-Treffen der Welt vor Ort und feiern ihren Helden auf vier Rädern.

Gelassene Stimmung

Der Startschuss fällt für uns am Freitagnachmittag: Noch ist es ruhig auf dem weitläufigen Gelände – eine Regenfront hielt viele Bulli-Fahrer von einer früheren Anreise nach Hannover ab. Doch nach und nach füllen sich die Reihen: Die Fans geniessen die Wärme der letzten Sonnenstrahlen des Tages, gönnen sich ein kühles Bier und heizen – wie es sich beim Camping gehört – den Grill an. Auch 40 Bulli-Fans aus der Schweiz haben den Weg in die niedersächsische Hauptstadt gefunden. Die Stimmung ist ausgelassen: «Eine super Organisation der Veranstalter! Beim Befahren des Platzes gabs kein Verkehrschaos – da haben wir schon ganz andere Sachen erlebt», meint einer der Schweizer Camper und lacht.

Obwohl die meisten der Besucherinnen und Besucher Deutsch sprechen, sind auch zahlreiche internationale Fans ans Bulli-Festival gekommen. Unter den Menschen aus 48 Nationen hat gar ein Neuseeländer extra den Weg aus seiner Heimat auf sich genommen, um bei der grössten Bulli-Party der Welt dabei zu sein. Nach einem Rundgang über den Platz bekommen auch wir Hunger und gönnen uns unweit der Festbühne eine originale VW-Currywurst – dem Zeitgeist entsprechend mittlerweile sogar als vegane Variante erhältlich. Später wird noch der Schweizer Snowboarder und Musiker Pat Burgener (29) einige Songs auf der Bühne zum Besten geben. Der Tausendsassa aus Lausanne ist seit letztem Jahr auch ID.-Buzz-Botschafter.

Preise und Auszeichnungen

Am Samstag heizt die Sonne schon früh die Stimmung der Leute auf: In Scharen strömen sie mit Fanshirts und Bulli-Mützen bewaffnet aufs Gelände. «So viele Bullis auf einmal habe ich noch nie gesehen!», schwärmt eine junge Frau beim Vorbeilaufen. Die schönsten der schier unzähligen Busse werden später in einem grossen Wettbewerb geehrt. Einer davon, der «originalste T1» aus den 60er-Jahren, trägt immer noch den allerersten und weitgehend unbeschadeten Lack. Ein T3 räumt den Titel «Erste Hand» ab – seit der Auslieferung in den 80er-Jahren ist ein und dieselbe Familie im Besitz des knallgelben Busses.

Und auch ein Schweizer darf auf der Festbühne jubeln: Larry Cavalli (35), der in seinem VW T2 nach Hannover gereist ist, wird für sein riesiges Bulli-Tattoo auf dem Unterarm ausgezeichnet. Und das nicht von irgendwem: Die Trophäe bekommt er von keinem Geringeren als Hollywoodstar Ewan McGregor (52) überreicht. «Wahnsinn!», meint Cavalli, der vor der Bühne von den Schweizer Bulli-Fans lautstark unterstützt wird. Fast zur Randnotiz verkommt später die Vorstellung des neuen VW ID. Buzz mit langem Radstand, der erstmals in Europa zu sehen ist.

Shopping-Queens

Zur Abkühlung schlendern wir anschliessend durch die verschiedenen Messehallen, wo zahlreiche Stände allerlei Bus-Ersatzteile und Zubehör, Modellautos und Schlüsselanhänger feilbieten. Auch einige ausgefallene Bulli-Modelle sind hier zu bestaunen, etwa ein T2 ganz aus Lego oder der pinke T6 aus der Vox-Fernsehsendung «Shopping Queen».

Nach einem langen Tag gesellen wir uns wieder zu den Fans auf den gigantischen Campingplatz. Nach einer spektakulären Drohnenshow und dem Auftritt der Deutsch-Hip-Hoppern Die Fantastischen Vier herrscht nun hier allerbeste Partystimmung. Den Besucherinnen und Besuchern ist noch lange nicht nach Schlafen zumute. Sie wollen feiern, sich selbst und selbstverständlich ihre Ikone, den Bulli – das am längsten gebaute Nutzfahrzeug der Welt.

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