10 aktuelle E-Modelle im Vergleich
Welcher Stromer bietet am meisten Reichweite fürs Geld?

Der chinesische e-JS1 von JAC wirbt mit dem Slogan: «Mehr Reichweite fürs Geld gibts nicht». Doch stimmt das wirklich? Blick stellt die Aussage auf die Probe und vergleicht den Chinesen mit anderen aktuellen Stromer-Modellen.
Publiziert: 06:27 Uhr
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Der JAC e-JS1 wirbt mit dem Slogan «Mehr Reichweite fürs Geld gibts nicht».
Foto: Lorenzo Fulvi
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Denis FriedRedaktor Auto & Mobilität

Autowerbungen sind allgegenwärtig: ob auf dem Plakat an der Bushaltestelle, im Fernsehen oder beim Scrollen auf Facebook und Instagram. Oft mit einem prägnanten Slogan am Schluss, Audis «Vorsprung durch Technik», VWs «Das Auto» oder BMWs «Freude am Fahren» sind längst in den Köpfen der Userinnen eingebrannt.

Doch was auffällt: Ein messbares Versprechen wird nicht gegeben. Anders sieht man das beim chinesischen Anbieter JAC – die Werbung zum neuen e-JS1 ist momentan allgegenwärtig: «Mehr Reichweite fürs Geld gibts nicht.» Aber stimmt das Versprechen des Günstig-Stromers auch wirklich? Wir haben ihn mit neun der beliebtesten und günstigsten E-Autos der Schweiz verglichen und die Kosten pro Kilometer Reichweite errechnet – mit teils überraschenden Ergebnissen.

10

Volvo EX30 – Fr. 113.50 pro km

Foto: zVg

Auf den zehnten Platz fährt Volvos Kompakt-SUV EX30. 337 Kilometer weit kann der Schwede in der Basisversion stromern. Aber skandinavischer Luxus hat mit 38'250 Franken auch seinen Preis. Das sind pro Kilometer 113.50 Franken. Die Long Range Version (475 km) für 4650 Franken mehr kann diesen Wert auf rund 90 Franken pro Kilometer Reichweite senken.

9

Skoda Enyaq – Fr. 107.10 pro km

Foto: SKODA AUTO

Der Enyaq ist vom Kaufpreis her das teuerste E-Auto auf der Liste. Mit seinem grossen Platzangebot, Komfort und Alltagstauglichkeit liegt der 61'670 Franken teure SUV auf dem neunten Platz. Der Tscheche kommt mit seiner 77-kWh-Batterie bis zu 576 Kilometer weit, der Preis pro Kilometer beträgt 107.10 Franken.

8

Audi Q4 – Fr. 104.10 pro km

Foto: Roman Raetzke

Der Q4 ist Audis beliebtestes Stromer-Modell in der Schweiz. Allein in diesem Jahr wurden bereits über 2000 Fahrzeuge verkauft. Bei 104.10 Franken pro Kilometer muss sich der SUV in unserem Ranking aber einigen Wettbewerbern geschlagen geben. Der Basispreis liegt bei 58'600 Franken, die maximale Gesamtreichweite bei 563 Kilometern.

7

Tesla Model Y – Fr. 96.70 pro km

Foto: zVg

Das bestverkaufte Auto der Schweiz, und im vergangenen Jahr sogar in ganz Europa, darf auf unserer Rangliste nicht fehlen. Für einen Preis ab 43'980 Franken erhält man einen grossen Stromer, der mit viel Platz und Technologie überzeugen kann. Mit einer Reichweite von 455 Kilometern kostet der US-Stromer 96.70 Franken pro Kilometer. In der 4000 Franken teureren Long-Range-Version wären es rund 17 Franken weniger pro Kilometer.

6

VW ID.3 – Fr. 85.80 pro km

Foto: zVg

VWs bestverkaufter Stromer ID.3 kommt in der Basisversion zwar nur 388 Kilometer weit, ist aber auch preislich mit 33'300 Franken eher günstig unterwegs. Seit seiner Modellauffrischung im vergangenen Jahr konnte VW zudem diverse Schwächen und Makel der ersten Generation ausbessern. Mit 85.80 Franken pro Kilometer stromert der ID.3 auf den sechsten Platz unserer Rangliste.

5

Renault R5 E-Tech – Fr. 83.– pro km

Foto: DPPI

Seine Beliebtheit kann ihm momentan niemand absprechen, der Retro-Stromer R5 E-Tech Electric aus Frankreich ist in aller Munde. 24’900 Franken kostet der kleine Franzose in der Basisversion, die ab kommendem Jahr erhältlich ist. Mit einer Reichweite von 300 Kilometern schafft er es auf Platz 5. Der Preis pro Kilometer: glatte 83 Franken.

4

Tesla Model 3 – Fr. 79.90 pro km

Foto: Lorenzo Fulvi

Ein weiterer Tesla in unserem Ranking: Dass das überarbeitete Model 3 günstiger stromert als das Model Y, liegt am tieferen Basispreis ab 40'980 Franken und der höheren Reichweite, die 513 Kilometer beträgt. Macht unterm Strich 79.90 Franken pro Kilometer für das Model 3, das somit das Podest knapp verfehlt. Die Long-Range-Version hätte es mit einem Preis von 45'980 Franken und einer Reichweite von 702 Kilometern auf einen Kilometerpreis von 63.9 Franken geschafft.

3

Dacia Spring – Fr. 65.50 pro km

Foto: Clememt Choulot

Mit dem Spring wehrt sich Dacia gegen die Flut günstiger China-Stromer – obwohl der Spring selbst in China produziert wird. Mit einem Basispreis ab 15'000 Franken ist Dacias Mini-Stromer das derzeit günstigste E-Modell auf dem Markt. Die eher schmale Reichweite von 229 Kilometern kostet ihn jedoch einige Plätze – er schafft es aber mit 65.50 Franken pro Kilometer dennoch aufs Podest.

2

Leapmotor T03 – Fr. 64.10 pro km

Foto: zVg

Leapmotor liefert mit dem T03 das Auto, dass sich viele schon lange von VW wünschen: ein kleines, praktisches und vor allem günstiges E-Auto. Mit einem Basispreis ab 16'990 Franken ist es auf einem Level mit den direkten Konkurrenten JAC e-JS1 und Dacia Spring. Auch die Reichweite von 265 Kilometern ist im städtischen Verkehr mehr als ausreichend. Mit 64.10 Franken pro Kilometer belegt der kleine «Volksstromer» den zweiten Podestplatz.

1

JAC e-JS1 – Fr. 51.10 pro km

Foto: Lorenzo Fulvi

Der Werbeslogan hat nicht gelogen: Mit 51.50 Franken pro Kilometer Reichweite landet der e-JS1 von China-Bauer JAC auf Platz 1 unseres Kosten-Rankings! Mit dem mindestens 16'989 Franken teuren Mini-Stromer schafft man auf der Autobahn oder Landstrassen zwar nicht die versprochenen 330 Kilometer. Der JAC stellte sich im Blick-Test aber als solides Modell für den Stadtgebrauch heraus und darf zurecht mit dem Slogan «Mehr Reichweite fürs Geld gibts nicht» werben.

Der teuerste: Rolls Royce Spectre – Fr. 770.60 pro km

Foto: Lorenzo Fulvi

Zum Schluss möchten wir noch den teuersten und wohl exklusivsten Serien-Stromer der Gegenwart erwähnen: den Rolls-Royce Spectre. Im Blick-Test protzt der Briten-Bolide mit einer unendlichen Fülle an Luxus und Komfort – doch das will auch bezahlt sein: In der Basisversion muss mit mindestens 408'400 Franken gerechnet werden. Bei den 530 Kilometern, die damit maximal zurückgelegt werden, bedeutet das einen Preis von satten 770.60 Franken pro Kilometer!


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