75 Jahre VW in der Schweiz
Diese sieben VW-Modelle prägten die Marken-Geschichte

Bis heute lancierte VW nicht weniger als 36 Modellbaureihen. Manche waren bedeutsam, andere weniger. Anlässlich des 75. Geburtstags von VW in der Schweiz stellen wir hier sieben Tops und Flops der Marke aus Wolfsburg vor.
Publiziert: 07.05.2023 um 05:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2023 um 16:32 Uhr
Lorenzo Fulvi

In 86 Jahren Volkswagen-Firmengeschichte, 75 Jahre davon in der Schweiz, passierte so einiges. So kreierte VW während dieser Zeit nicht weniger als 36 Modellbaureihen – ohne Sondermodelle und Konzepte. Einige konnten das Volk überzeugen und wurden zum Bestseller. Andere trafen den Geschmack des Publikums weniger und floppten. Wir haben sieben für den Werdegang des Unternehmens bedeutende Modelle herausgesucht.

1

Käfer

Foto: Kai-Uwe Knoth

Der VW Käfer ist eines der Kultautos schlechthin. Unter Kennern ist er auch als VW Typ 1 bekannt. Von 1938 bis 2003 wurden über 21,5 Millionen Modelle gebaut und ausgeliefert. Bis 2002 war er das meistverkaufte Auto der Welt, dann wurde er vom jüngeren Bruder VW Golf überholt. Der Käfer ist für seinen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit Heckantrieb bekannt, beim Hubraum gibts von 1,1- bis 1,8-Liter unzählige Varianten.

2

Bulli

Foto: Universal Images Group via Getty Images

Kaum weniger kultig als der VW Käfer ist der VW Bus, auch Bulli genannt. Werksintern wird der Bus auch als Typ 2 bezeichnet, weil er als zweites Modell nach dem Käfer gebaut wurde. Der erste Prototyp entstand 1948, die Serienfertigung begann zwei Jahre später. Die erste Modellreihe T1 ist heute als Oldtimer sehr begehrt. Die Preise bewegen sich aktuell je nach Zustand bei über 70'000 Franken. Mittlerweile sind wir bei der siebten Generation, dem T7, angelangt.

3

Nasenbär

Foto: Zvg

Der Nasenbär heisst offiziell VW 411/412 und wurde 1968 lanciert. Sein Kofferraumvolumen ist durch den Heckmotor vergleichsweise klein, hinter die Rücksitze passen lediglich 170 Liter, im vorderen Kofferraum gibts Platz für 400 Liter. Um vorne mehr Platz zu schaffen, wurde der Vorderwagen verlängert – was zur etwas skurrilen Optik und dem Spitznamen Nasenbär führte. Der VW 411/412 steht sinnbildlich für die modellpolitisch unstete Zeit Anfang der 1970er-Jahre, als VW die Umstellung der Antriebe auf wassergekühlte Frontmotoren vorbereitete – wie zum Beispiel für den VW Passat.

4

Passat

Foto: Zvg

1973 brachte VW den damals revolutionären Passat auf den Markt. Im Passat B1 verrichtete neu ein wassergekühlter Reihenmotor, der vorne längs eingebaut ist und die Vorderachse antreibt, seine Arbeit. Somit war bei VW das Zeitalter der luftgekühlten Boxermotoren im Heck der Fahrzeuge mit Heckantrieb vorbei. Seinen Namen erhielt der Passat dank eines östlichen Äquatorwindes, der durch seine Beständigkeit bei den Seeleuten und Flugpiloten sehr beliebt ist. Das neue Wind-Bezeichungsmodell setzte sich bei VW in der Folge schnell durch und weitere VW-Modelle wurden ebenfalls nach Winden benannt (z.B. Golf, Scirocco oder Jetta).

5

Phaeton

Foto: Zvg

VWs Versuch in der Luxusliga ist nicht von Erfolg gekrönt. 2002 setzt sich der damalige VW-Patriarch Ferdinand Piëch (1937–2019) ein rollendes Denkmal und lanciert die Luxuslimousine mit der unaussprechlichen Bezeichnung Phaeton (Name des Sohnes von Sonnengott Helios). Sie bot für VW damals kaum vorstellbare Technik-Features wie adaptives Luftfahrwerk oder Abstandsregeltempomat sowie üppige V6- bis W12-Motoren. Trotz vier grossen Modellpflegen bis 2016 konnte VW nicht mehr als 86'000 Exemplare seines Flaggschiffs verkaufen und die Neuzulassungszahlen lagen jedes Jahr weit hinter jenen von Audi A8, BMW 7er und Mercedes S-Klasse zurück.

6

XL1

Foto: Zvg

Der XL1 sollte vor knapp zehn Jahren zum Leuchtturm-Projekt im VW-Konzern werden. Angetrieben durch einen 0,8-Liter-Dieselmotor und gespeist von einer Lithium-Ionen-Batterie, verbraucht der Plug-in-Hybrid VW XL1 lediglich 1,82 Liter auf 100 Kilometer mit vollem Akku. Weil der Benzintank jedoch nur 10 Liter gross ist, beträgt die Reichweite des zigarrenförmigen XL1 dennoch nur 550 Kilometer. Nach vielen internen Diskussionen, ob es eine Gross- oder Kleinserie werden soll, baute VW schliesslich von 2014 bis 2016 nur 200 Exemplare des exotischen, aber richtungsweisenden Fahrzeugs.

7

ID.3

Foto: ZVG

Das erste, rein elektrisch konzipierte und auf der MEB-Plattform (Modularer E-Antriebs-Baukasten) basierende Fahrzeug im VW-Konzern ist der 2019 an der IAA in Frankfurt vorgestellte VW ID.3. Der erste, der jetzt immer grösser werdenden VW-ID-Elektrofamilie. Den ID.3 gibts in drei Varianten, die sich in der Batteriekapazität und damit der Reichweite unterscheiden. Die Bezeichnung ID.3 setzt sich übrigens aus «Intelligentes Design» und für die dritte Stufe der Einteilung der Fahrzeugklassen, also die Kompaktklasse, zusammen.

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