Nach seinem Freispruch im Prozess um den Tod zweier Menschen bei den BLM-Protesten in den USA scheint Kyle Rittenhouse (18) einen neuen bekannten Unterstützer gefunden zu haben. Der Teenager hat sich mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump (75) in dessen Club in Mar-a-Lago getroffen.
In einem Interview mit dem Sender Fox News hat Trump von seinem Treffen mit Rittenhouse erzählt. «Ich habe ihn ein wenig kennengelernt. Er rief an. Er wollte wissen, ob er vorbeikommen und Hallo sagen könne, weil er ein Fan sei.» Der 18-Jährige war demnach zusammen mit seiner Mutter angereist. «Er ist ein wirklich guter junger Mann», sagte Trump.
Zum Prozess von Rittenhouse sagte Trump am Dienstag: «Das hätte man ihm niemals zumuten dürfen.» Das sei ein «staatsanwaltliches Fehlverhalten» gewesen.
Auch Trumps Sohn, Donald Trump Jr. (43) teilte das Bild seines Vaters mit Ritterhouse auf Twitter und schrieb dazu: «GOATs» – was für «Greatest Of All Time» (Die Grössten aller Zeiten) steht.
Letzte Woche wurde Rittenhouse in der Stadt Kenosha von allen Vorwürfen freigesprochen worden. Das Urteil löste Empörung aus. Am Wochenende kam es deshalb zu Protesten in mehreren US-Städten.
Er berief sich auf das Recht zur Selbstverteidigung
Im Sommer 2020 hatte der damals 17-jährige Kyle Rittenhouse zwei weisse Männer mit einem Sturmgewehr erschossen und eine weitere Person verletzt. Er war nach Kenosha gereist und hatte sich dort bewaffneten Männern angeschlossen, die nach eigenen Angaben Geschäfte vor Plünderern schützten wollten.
Rittenhouse wurde daraufhin unter anderem wegen Mordes in zwei Fällen angeklagt. Er hatte vor Gericht nie die tödlichen Schüsse bestritten, plädierte aber auf nicht schuldig. Er berief sich auf sein Recht zur Selbstverteidigung. Nach eigenen Angaben hatte er Eigentum vor Plünderungen schützen wollen.
Trump nahm damals schon Rittenhouse in Schutz
Trump hatte sich bereits damals hinter Rittenhouse gestellt: Dieser habe «in grossen Schwierigkeiten» gesteckt, weil Demonstranten ihn «gewaltsam angegriffen» hätten, sagte der damalige Präsident. «Er wäre vermutlich getötet worden.»
Die schweren Proteste in Kenosha im Sommer 2020 waren ausgebrochen, nachdem dem Afroamerikaner Jacob Blake bei einem Polizeieinsatz mehrfach in den Rücken geschossen worden war. Der Fall ereignete sich in einem aufgeheizten politischen Klima, denn nur etwa drei Monate vorher war in Minneapolis der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden. Floyds Tod hatte landesweit zu anhaltenden Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt. (man)