Auf einen Blick
- Russisches TV diskutiert über Kosten nach Ukraine-Krieg
- Solowjow spekuliert über russische Militärpräsenz in Lissabon
- Kosten für Russland könnten sich auf ganz Westeuropa ausdehnen
Wladimir Solowjow (61) gilt als Wladimir Putins (72) Lieblingspropagandist. Kein Wunder: Regelmässig sinniert er über den Sieg der russischen Armee und schiesst gegen den Westen als das Böse. Dafür hat er eine eigene Talkshow im russischen TV.
Jetzt hat der Moderator erneut über die Ukraine gesprochen und darüber spekuliert, was die Folgen für Russland wären, sollte die Ukraine endlich erobert werden, wie «Focus» berichtet.
Warum sollte Russland alles bezahlen, um die Ukraine wiederaufzubauen?
Schliesslich sind Teile des Landes durch den Krieg zerstört, das Volk wurde mürbegemacht. Beim Wiederaufbau zu helfen, dürfte Russland viel kosten. «Wir müssen alles restaurieren, sie ernähren und die Dinge wieder in Ordnung bringen, oder? Ist das so?», fragt sich Solowjow.
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Aber muss das überhaupt Russland machen? Für Solowjow eine berechtige Frage. Denn eigentlich wäre es doch leichter, sich einfach das zu nehmen, was Russland braucht. Warum sollte Russland alles bezahlen, um die Ukraine wiederaufzubauen, fragt er sich.
«Wir werden sehen, ob es notwendig sein wird»
Der Putin-Propagandist ist damit aber noch nicht am Ende. Er führt das Gedankenspiel weiter. Was wäre, wenn Russland weitere Gebiete in Europa angreifen und erobern würde? Auch hier würden enorme Kosten entstehen. Möglicherweise sei es aber notwendig. Solowjow: «Wie das umgesetzt werden soll, ist eine andere Frage. Wir werden sehen, ob es notwendig sein wird, dass Militärverbände von uns in Lissabon stationiert werden.»
Momentan bereitet Russland nach Angaben von Kiew im Krieg gegen die Ukraine einen Angriff an der südlichen Front vor. «Die Russen bereiten sich seit einiger Zeit, seit mehreren Wochen, auf Angriffe in mehrere Richtungen vor, insbesondere in Richtung Saporischschja», teilte der ukrainische Armeesprecher Wladyslaw Woloschyn der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Die russische Armee habe in den ukrainischen Sektoren Wremiwka, Guliapol und Robotyne ihre Truppen verstärkt.