Olena Selenska (44) wacht am Montag in Kiew auf, weil Bomben auf die Hauptstadt der Ukraine hageln. Es ist ein weiterer Tag im Krieg. Sie teilt mit der «Bild», wie die Kriegstage der Präsidentengattin ablaufen. «Für 6.30 Uhr war mein Wecker gestellt, um 6.17 Uhr bin ich aufgewacht.» Der Grund: Raketenalarm. Darauf folgen Explosionen.
Die Ehefrau von Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski (44) bringt die gemeinsamen Kinder Oleksandra (18) und Sohn Kyrylo (9) in den Keller. Seit rund zwei Wochen greift Russland die Hauptstadt der Ukraine wieder an.
Selenskis «im Alltag getrennt»
Für die First Lady des Landes mittlerweile nun beinahe alltäglich. So alltäglich, dass Selenska die Familienroutine daran anpasst. Sie verlässt den Bunker. Denn: «Kinder müssen etwas essen, also bin ich hochgegangen und habe Frühstück vorbereitet.»
Sie sagt über die regelmässigen Raketenangriffe: «Das klingt schrecklich, aber die Kinder gewöhnen sich schneller daran als die Erwachsenen.»
Ihr Ehemann ist nicht bei ihr. Tochter und Sohn sehen Wolodimir Selenski nur selten, erklärt die First Lady. «Er fehlt den Kindern», sagt sie. Selenska selbst sehe ihn «manchmal bei der Arbeit im Büro». Doch die Familie sei «im Alltag getrennt».
Familie bleibt in Kiew
Für Olena Selenska war immer klar, dass ihr Mann in dem russischen Angriffskrieg auf seinem Posten bleibt. «Ich wusste von Anfang an, dass er Kiew nicht verlassen wird», sagt Selenska. «Wenn ein Land im Krieg ohne Führung bleibt, dann wird es erschüttert.»
Auch nach acht Monaten im Krieg trachten russische Spezialkräfte ihm nach dem Leben, sagt Selenska. Doch sie macht klar: «Ich versuche, nicht darüber nachzudenken.» (euc/SDA)