«Zerstörung droht»
Beliebter Reiseführer rät von Mallorca-Ferien ab

Diese Warnung überrascht: Der renommierte US-Reiseführer Fodor's setzt Mallorca auf seine berüchtigte «No List 2025». Damit rät der Guide vor der Reise auf die spanische Lieblingsinsel der Schweizer ab.
Publiziert: 08.01.2025 um 09:54 Uhr
|
Aktualisiert: 08.01.2025 um 14:37 Uhr
1/5
Ein von Touristen überfüllter Strand auf Mallorca.
Foto: Caro / Kaiser

Auf einen Blick

  • Mallorca auf Fodor's «No List 2025» wegen Übertourismus und steigender Lebenshaltungskosten
  • Umwandlung von Wohnungen in teure Ferienunterkünfte verdrängt Einheimische
  • Neben Mallorca stehen auch Barcelona, Venedig und die Kanaren auf der Liste
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Strahlender Sonnenschein, kristallklares Wasser und schöne Sandstrände – jedes Jahr lockt Mallorca Touristen aus ganz Europa an. Sie verbringen die Nächte entweder tanzend auf den Partymeilen oder erholen sich in abgelegenen Ecken der Insel. 

Geht es nach dem renommierten US-Reiseführer Fodor's, verbirgt sich hinter dieser Idylle jedoch eine völlig andere Realität. Der Guide hat Mallorca auf seine berüchtigte «No List 2025» gesetzt. Auf diese Liste kommen Destinationen, die unter ihrem eigenen Erfolg zu leiden drohen. 

Überfüllte Strände, überlastete Infrastruktur und steigende Lebenshaltungskosten: Das macht den Einheimischen das Leben schwer – und beeinträchtigt zunehmend das Ferienerlebnis der Touristen. «Überteuerung, Homogenisierung oder gar Zerstörung» werden in dem Bericht erwähnt. 

Teure Unterkünfte und Vertreibung der Einheimischen

Ein Problem wird besonders hervorgehoben: Immer mehr Wohnungen werden in teure Ferienunterkünfte umgewandelt. Die Vermietung passiere oft unkontrolliert. Einerseits werden Einheimische auf diese Weise aus ihren angestammten Vierteln verdrängt, andererseits sehen sich Touristen mit teuren Unterkünften konfrontiert. 

Die Beliebtheit der Insel scheint für Fodor's zum Ausschlusskriterium geworden zu sein. Doch was bedeutet diese Entwicklung für die Zukunft Mallorcas als Ferienziel? Fodor's betont, dass die «No List» kein Aufruf zum Boykott ist. Vielmehr soll sie ein Bewusstsein für die Probleme schaffen und zu einem «verantwortungsvolleren Umgang mit beliebten Reisezielen anregen.» Der Reiseführer plädiert für einen nachhaltigen Tourismus, der sowohl Besuchern als auch Einheimischen zugutekommt. 

«Der erste Schritt ist anzuerkennen, dass es ein Problem gibt»

Fodor's kreidet nicht nur an, sondern macht auch Vorschläge, wie die Probleme künftig gelöst werden können. Statt in überlaufenen Hotspots können Besucher weniger bekannte Orte auf der Insel erkunden und so zur Entlastung beitragen. Und auch die Wahl der Unterkunft spiele eine Rolle: Familiengeführte Pensionen werden als Unterkunft der Wahl vorgeschlagen. 

Die Verantwortung liege jedoch nicht allein bei den Touristen. Politische Entscheidungsträger seien gefordert, wirksame Massnahmen wie die Förderung nachhaltiger Tourismuskonzepte zu ergreifen. «Der erste Schritt zur Problemlösung ist anzuerkennen, dass es eins gibt», resümiert Fodor's.

Neben der Baleareninsel finden sich auch andere beliebte Destinationen wie Barcelona, Venedig und die Kanaren auf dieser Liste, bei denen dieselben Probleme vorherrschen. Weiter hält der Reiseführer fest, dass es im Interesse aller Beteiligten sei, diese faszinierenden Reiseziele auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?