Wladimir Putin (69) möchte nicht, dass das russische Volk von seinem Krieg in der Ukraine erfährt. Trotz den Bomben und Hunderten von getöteten Soldaten und Zivilisten, müssen die russischen Medien von einer Sonderoperation und nicht von einem Krieg sprechen.
Was passiert, wenn man sich nicht daran hält, sieht man am Beispiel des russischen TV-Kanals Dozhd. Der Sender hatte stets von einem Krieg berichtet und ehrlich über die Geschehnisse in der Ukraine informiert. Jetzt liess Putin den letzten unabhängigen TV-Sender blockieren, wie «Bild» berichtet.
Der Chefredaktor von Dozhd, Tikhon Dzyadko, berichtete nun auf Telegram, dass er das Land verlassen werde. Mit ihm flüchten auch weitere Kollegen, da die Redaktion Angst davor hat, verfolgt zu werden. Aber nicht nur russische Medien lässt Putin zensieren. Auch Twitter und Youtube wurden bereits eingeschränkt, Putin möchte wohl in den nächsten Tagen ganz abschalten.
«Russlands wohltätige Operationen in der Ukraine»
Doch diese Zensur reicht dem russischen Herrscher noch nicht. Er hat nämlich angeordnet, dass ab diesem Donnerstag es einen sogenannten Sonderunterricht an russischen Schulen geben soll. Darin müssen die Lehrer ihre Schüler über Putins Lügenversion vom Krieg in der Ukraine unterrichten. Der Titel des Propagandaunterrichts: «Russlands wohltätige Operationen in der Ukraine».
Damit sind auch die Kinder an russischen Schulen schonungslos der Propaganda des Kriegsführers ausgesetzt. Dies zeugt von der grossen Angst Putins, dass sein Volk die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine erfahren könnte.
Zwar sind Proteste gegen den Krieg in Russland offiziell verboten. Dennoch gab es in den vergangenen Tagen Anti-Kriegskundgebungen in vielen russischen Städten. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVD-Info wurden dabei 6800 Menschen festgenommen. (obf)