«Und das von Leuten, die Hitler ein Schliessfach gaben»
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Jimmy Kimmel über die Schweiz:«Und das von Leuten, die Hitler ein Schliessfach gaben»

Jimmy Kimmel witzelt über Schweiz
«Russland hat jetzt die Taliban UND die Schweizer verloren»

US-Comedian Jimmy Kimmel macht sich über den Sinneswandel der Schweiz in Sachen Russland lustig. Er ist nicht der einzige.
Publiziert: 03.03.2022 um 03:56 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2022 um 07:31 Uhr
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Jimmy Kimmel zitierte in seiner Show am Montag den Bundesrat.
Foto: Screenshot

Die Schweizer Sanktions-Kehrtwende ist auch international ein Thema. Nachdem sich der Bundesrat am Montag den EU-Sanktionen gegen Russland doch anschloss, schwankte unter anderem US-Comedian Jimmy Kimmel (54) zwischen Bewunderung und Belustigung für die Eidgenossenschaft.

«Selbst die bekannterweise neutrale Schweiz geht gegen Russland vor. Die Schweiz! Die Leute, die nie Partei ergreifen, nehmen hier Partei!», sagte Kimmel am Montag bei «Jimmy Kimmel Live!» (ABC). «Sie haben russische Vermögenswerte eingefroren und den Schweizer Luftraum gesperrt. Was hilfreich ist. Und jetzt ist Putin nicht nur in heissem Wasser, er ist auch in heisser Schokolade.»

Kimmel zitierte Bundesratspräsident Ignazio Cassis (60) Statement vom selben Tag: «Russlands Angriff kann völkerrechtlich nicht akzeptiert werden, dies kann politisch nicht akzeptiert werden und dies kann moralisch nicht akzeptiert werden.»

«Und das sind die Leute, die Hitler ein Schliessfach gegeben haben …», scherzt Kimmel über die ungewöhnlich klare Positionierung der Schweiz. Dann merkt er an, dass zudem auch die Taliban «Zurückhaltung» und eine «friedliche Lösung» der Krise gefordert hätten. «Um es noch einmal zusammenzufassen: Russland hat jetzt die Taliban und die Schweizer verloren. Die gewalttätigsten und am wenigsten gewalttätigen Menschen der Welt sind im Moment vereint gegen Russland.»

Auch Jimmy Fallon und Stephen Colbert reissen Witze über die Schweiz

Kimmel ist nicht der einzige US-Comedian, der sich nach der Kehrtwende über die Schweiz lustig macht. «Die Schweizer Armee ist jetzt so: Angriffsformation! Messer! Korkenzieher! Seltsame kleine Scheren!», frotzelte Jimmy Fallon (47), Late-Night-Talker bei NBC, in Anspielung auf das Schweizer Taschenmesser.

Letterman-Nachfolger Stephen Colbert (57) bläst in seiner Show auf CBS ins gleiche Alphorn: «Die Schweiz hat jetzt auch ein Messer für Russland. Und da es ein Schweizer Messer ist kommts mit einer kleinen Schere, einem Zahnstocher und einem Korkenzieher.»

Die vermeintliche Aufgabe der Schweizer Neutralität in Sachen Russland hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Nachdem sich die Schweiz am Montag den EU-Sanktionen doch anschloss, titelte etwa die «Washington Post», die Schweiz «breche» mit ihrer Neutralität.

Woher kam der Schweizer Sanktions-Sinneswandel?

Noch am vorigen Donnerstag hatte der Bundesrat verkündet, die Sanktionen nicht zu übernehmen – sondern lediglich ihre Umgehung über die Schweiz zu verhindern. Am Montag dann die Kehrtwende: Man habe «Zeit gebraucht», um den Schritt in Bezug auf die Vereinbarkeit mit der Schweizer Neutralität zu prüfen und die Konsequenzen abschätzen zu können. Nach einem Aufschrei von Medien und Zivilbevölkerung wirkte der Sinneswandel allerdings nicht ganz freiwillig.

Blick hat sich in mehreren Kommentaren und Leitartikeln klar gegen den ursprünglichen Sanktionsentscheid des Bundesrats positioniert. «Beschämend!», urteilte Polit-Chefin Sermîn Faki. Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe, nannte das Verhalten des Bundesrats eine «Schande» und stellte die Kandidatur für den Uno-Sicherheitsrat infrage. Und SonntagsBlick-Chefredaktor Gieri Cavelty zeigte auf, wie die Schweiz als «verschwiegene Helferin» gar Putins Kriegskasse füllt. (kin)

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