Diese Airbnb-Vermietung wurde für den Amerikaner Sascha Jovanovic (61) aus Los Angeles zum Alptraum. In seinem Gästehaus wohnt seit über anderthalb Jahren eine Miet-Nomadin. Elizabeth Hirschhorn bezahlt kein Miete, macht Ärger und will nicht ausziehen.
Dabei fing alles ganz harmonisch an. Seit Januar 2019 vermietet der gebürtige Niederländer das Gästehaus seines Anwesens auf Airbnb. Er selbst lebt mit seiner Familie im Haus nebenan. Im September 2021 vermietete Jovanovic sein Haus an Hirschhorn für einen längeren Aufenthalt. Sie sollte sechs Monate in der Wohnung bleiben, für einen Preis von rund 100 Dollar pro Nacht, so die «Los Angeles Times».
«Wollte nur ein netter Vermieter sein»
Nach fünf Monaten meldet Hirschhorn, dass die elektrischen Rollläden nicht mehr funktionieren. Bei der Reparatur stellt Jovanovic Wasserschäden und Schimmelbefall fest. Diese Mängel will er beheben. Der Mieterin bietet er an, für diese Zeit in einem Hotel oder sogar bei sich im Haus zu wohnen. Beides lehnt sie ab. Die Begründung: Sie habe eine hohe «chemische Empfindlichkeit» und fühle sich in anderer Umgebung nicht sicher.
Die zwei zerstreiten sich, Jovanovic wartet ab. Schliesslich läuft der Mietvertrag Mitte März aus. Er erlaubt der Frau sogar einen Monat länger zu bleiben, damit sie eine neue Bleibe finden kann: «Ich wollte doch nur ein netter Vermieter sein», so Jovanovic. Doch auch dieser Termin verstreicht und Hirschhorn bleibt im Gästehaus. Das war im April 2022.
Mittlerweile sind anderthalb Jahre vergangen. Die Frau lebt noch immer in der Wohnung, doch ihre Miet-Zahlungen bleiben aus: Die Miet-Nomadin schuldet Jovanovic bereits weit über 50'000 Dollar. Der verzweifelte Vermieter soll ihr sogar 2000 Dollar Umzugshilfe angeboten haben.
100'000 Dollar für den Auszug
Doch auch da: keine Reaktion. Als Jovanovic die Wohnung zwangsräumen lassen will, legt die Frau bei der Stadt Beschwerde ein: Das Gästehaus verstosse gegen mietrechtliche Vorschriften, man hätte es gar nie vermieten dürfen.
Und es funktioniert für Hirschhorn: Die Stadtverwaltung stellt sich auf ihre Seite. Dank einer neuen Verordnung müsse der Mieter einen rechtlichen Grund für die Räumung angeben. Der Vermieter versucht nun, die Frau gleich doppelt zu verklagen: Sie wollen die Immobilie räumen und auch die ausgebliebene Miete zurückbekommen. Der Anwalt findet für die Frau gegenüber der «Times» klare Worte: «Sie ist eine Mieterin aus der Hölle!»
Hirschhorn zeigt sich wenig beeindruckt. Sie ruft nachts die Polizei, wenn die Kinder von Jovanonic zu laut Musik hören. Für ihren Auszug fordert sie 100'000 Dollar und kämpft gegen den Vermieter vor Gericht. Wie und wann der Streit enden wird, ist unklar. Sicher aber ist: So schnell wird Jovanovic niemanden mehr in sein Gästehaus lassen. (jl)