Zahlen steigen laut Bericht
US-Polizisten erschossen letztes Jahr 1055 Menschen

Die Zahl der Menschen, die in den USA von Polizisten erschossen wurden, steigt. Im Jahr 2021 wurden 1055 Menschen von US-Beamten erschossen.
Publiziert: 10.02.2022 um 05:02 Uhr
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Aktualisiert: 10.02.2022 um 07:34 Uhr
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Das geht aus einer Statistik der «Washington Post» hervor. (Symbolbild)
Foto: AP

Einer Datenbank der «Washington Post» zufolge haben Polizisten in den USA vergangenes Jahr mindestens 1055 Menschen erschossen. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2015, berichtete die Zeitung am Mittwoch.

Im Jahr 2020 seien landesweit mindestens 1021 Menschen von Polizisten erschossen worden, im Vorjahr 999. Die Zahl der Todesfälle blieb damit trotz jüngster Bemühungen um Polizeireformen relativ konstant.

In den Vereinigten Staaten leben rund 330 Millionen Menschen und damit fast viermal so viele wie in Deutschland. Ausserdem gelten dort Waffengesetze, die im Vergleich zumeist sehr lax gefasst sind.

In Deutschland gibt es vergleichbare Daten zum tödlichen Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte etwa bei der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Demnach wurden 2019 insgesamt 15 Menschen von Polizisten erschossen.

85 Prozent der Erschossenen waren bewaffnet

In den USA seien rund 85 Prozent der 2021 von Polizisten erschossenen Personen bewaffnet gewesen, berichtete die Zeitung. Die allermeisten Opfer (94 Prozent) waren demnach Männer. Die Datenbank der «Washington Post» zu den tödlichen Schüssen der US-Polizei gilt als verlässliche Quelle.

Die von der Bundespolizei FBI erhobenen Daten dazu gelten als weniger zuverlässig, weil viele Polizeistellen Fälle gar nicht oder nur unvollständig nach Washington melden.

In den USA hatte die Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai 2020 zu massiven Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Floyd wurde zwar nicht erschossen, und taucht deshalb nicht in der Statistik auf.

Doch viele Städte und Bundesstaaten leiteten infolge der beispiellosen Proteste Polizeireformen in die Wege. Auf Bundesebene scheiterten die Demokraten von US-Präsident Joe Biden (79) mit ihren geplanten Reformen an einer Blockade der Republikaner im Senat. (SDA)

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