Über mehrere Tage sorgte Yves Rausch, auch bekannt als Wald-Rambo, vergangenen Juli im Schwarzwald in Süddeutschland für Ausnahmezustand.
Bei einer Kontrolle einer illegal genutzten Gartenhütte überwältigte der 31-Jährige vier Polizisten. Er nahm ihnen die Dienstwaffen ab und flüchtete schliesslich damit in den Wald (BLICK berichtete).
Eine knappe Woche lang durchforsteten Spezialeinheiten die Region nach Rausch. Die Bevölkerung wurde vor dem bewaffneten Mann gewarnt. Erst am 17. Juli konnten die Behörden endlich Entwarnung geben: Der Wald-Rambo wurde festgenommen. Während des Zugriffs verletzte Rausch aber noch einen Polizisten mit einer Axt.
Mehrjährige Freiheitsstrafe
Seither sitzt Yves Rausch in U-Haft. Zu einer Anklage kommt es erst jetzt. Wie die deutsche «Bild» berichtet, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft unter anderem Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung. Der Vorwurf der besonders schweren räuberischen Erpressung ist hingegen kein Anklagepunkt mehr.
Mit einer Gerichtsverhandlung dürfte laut Staatsanwaltschaft bis Januar 2021 gerechnet werden. Wird der Wald-Rambo verurteilt, drohen ihm mehrere Jahre Knast. Zur Diskussion steht allerdings auch eine Aufhebung oder Verminderung der Schuldfähigkeit. Ein psychiatrisches Gutachten dazu liegt noch nicht vor. Unter Drogen stand Rausch zum Tatzeitpunkt jedenfalls nicht.
Mit Armbrust auf Ex-Freundin geschossen
Der Waldmensch Rausch war der Polizei bereits in der Vergangenheit aufgefallen. Er galt schon vor seiner Flucht durch den Wald unter anderem als Waffennarr und war auch bereits wegen Körperverletzung verurteilt worden. Im Alter von 20 Jahren hatte er mit einer Armbrust auf seine Ex-Freundin geschossen. Drei Jahre wanderte Rausch dafür in den Knast. Zudem bekam er ein Waffenverbot auferlegt. (myi)