X-Chef spricht von «Wokepedia»
Elon Musk greift Wikipedia an und fordert Spenden-Boykott

Tech-Mogul Elon Musk hat zum Spendenstopp für Wikipedia aufgerufen. Er bezeichnet die Plattform als «Wokepedia» und kritisierte ihre politische Ausrichtung. Wikipedia wehrt sich und betont ihre Bemühungen um Vielfalt und Zugänglichkeit.
Publiziert: 28.12.2024 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2024 um 09:25 Uhr
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Tech-Mogul Elon Musk hat zum Spendenstopp für Wikipedia aufgerufen.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Elon Musk hat Wikipedia als «Wokepedia» kritisiert und zum Spendenboykott aufgerufen
  • Musk wirft der Plattform vor, politisch nicht neutral zu sein
  • Wikipedia weist die Vorwürfe zurück und betont das Engagement für freie Meinungsäusserung
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Der Tech-Milliardär Elon Musk (53) hat die Online-Enzyklopädie Wikipedia scharf kritisiert und zu einem Spenden-Boykott aufgerufen. Musk bezeichnete die Plattform in einem Post auf X als «Wokepedia» und warf ihr vor, politisch nicht neutral zu sein.

Gleichzeitig forderte Musk seine Follower dazu auf, kein Geld mehr an die Plattform zu spenden, bis die Moderation wieder ausgeglichen sei. Hintergrund ist offenbar der aktuelle Jahresbericht von Wikipedia.

Darin wird aufgeführt, dass rund 50 Millionen Dollar für sogenannte DEI-Massnahmen ausgegeben wurden. Das entspricht mehr als 29 Prozent des Wikipedia-Gesamtbudgets von 177 Millionen Dollar. DEI bezeichnet auf deutsch Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. Musk repostete zudem eine Grafik, die belegen soll, dass Wikipedia bei politischen Themen linksorientiert voreingenommen sei.

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Nicht die erste Kritik

Die Wikimedia Foundation, die Wikipedia betreibt, wies die Vorwürfe zurück. Gegenüber dem US-Magazin Newsweek erklärte sie, die Ausgaben für Gleichberechtigung sollten sicherstellen, dass mehr Menschen auf Wikipedia zuverlässiges Wissen austauschen können. Wikipedia sei eine bessere Plattform, wenn sich Menschen mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen beteiligen, so die Stiftung. Man setze sich für freie Meinungsäusserung sowie gegen Zensur ein und wolle sicherstellen, dass Wikipedia für jeden zugänglich bleibe.

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass die Online-Enzyklopädie wegen ihrer politischen Ausrichtung in der Kritik steht. Ein Beitrag im britischen «Guardian» bezeichnete die Plattform 2018 als «männlich dominiert und prowestlich». Damals wurde bemängelt, dass nur 16 Prozent der Wikipedia-Autoren Frauen seien und beispielsweise Themen über Afrika hauptsächlich von Europäern und Amerikanern verfasst würden.

Spendenrückgang könnte schwere Folgen für Wikipedia haben

Die Plattform finanziert sich nach eigenen Angaben ausschliesslich über Spenden. Im November war Wikipedia laut dem Anbieter für digitales Marketing Semrush die weltweit am vierthäufigsten aufgerufene Webseite mit über 6,8 Milliarden Klicks. Ob Musks Aufruf zum Spenden-Boykott Wirkung zeigt, bleibt abzuwarten. Musk ist für seine kontroversen Äusserungen bekannt. Kritiker werfen ihm vor, mit seinen Aussagen oft zu polarisieren.

Für Wikipedia könnte die Debatte um ihre politische Ausrichtung jedenfalls zum Problem werden. Die Plattform ist auf Spenden angewiesen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein Rückgang der Zuwendungen könnte die Arbeit der Online-Enzyklopädie erschweren.

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