Jes Staley (64), Chef der britischen Grossbank Barclays, geriet letztes Jahr ins Visier von Ermittlern, weil er jahrelang engen Kontakt zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hatte, der sich 2019 in einem New Yorker Gefängnis das Leben nahm. Diese Epstein-Connection hat den Top-Banker nun den Job gekostet – er nahm am Montag den Hut.
Die Ermittler nahmen die Verbindung zwischen Staley und Epstein unter die Lupe. Dabei kamen die Ermittler zu vorläufigen Ergebnissen, die der Bank vorliegen. In ihrer Mitteilung schrieb die Bank, es gebe keine Beweise dafür, dass Staley irgendeine der mutmasslichen Straftaten von Epstein sah oder sich dieser bewusst gewesen sei.
Jes Staley will Ermittlungsergebnisse anfechten
Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, und der Beschuldigte will die Ergebnisse anfechten. Dennoch sind die Entscheidungsträger übereingekommen, dass Staley als Bankdirektor zurücktritt.
Der Skandal um Jeffrey Epstein hatte international hohe Wellen geschlagen. Epstein wurde 2019 wegen Sexhandel und sexuellem Missbrauch von Minderjährigen verhaftet. Staley gibt an, seine Verbindungen zu Epstein hätten 2015 geendet. Er bedauert es, jemals mit ihm zu tun gehabt zu haben.
Epstein soll Stanley Bankkunden vermittelt haben
Stanley hatte Karriere bei der US-Bank JP Morgan gemacht. Dort war Epstein ein wichtiger Privatkunde mit Zutritt zu den höchsten Kreisen und soll laut den «New York Times» Dutzende vermögende Kunden an Staley vermittelt haben. Zudem habe Staley seinen Freund Epstein zwischen 2008 und 2009 im Gefängnis besucht, als dieser eine Haftstrafe wegen erzwungener Prostitution einer Minderjährigen abgesessen habe.
So manchen Promi haben die einstigen Epstein-Verbindungen den Kopf gekostet. Viele, die mit ihm zu tun gehabt hatten, mussten von Top-Jobs und politischen oder royalen Ämtern zurücktreten. (SDA/ct)