Wunder in deutschem OP-Saal – lebensgefährlicher Herzfehler und spiegelverkehrte Organe behoben
Ärzte retten das Leben des kleinen Leonard

Ärzte in Leipzig vollbrachten ein medizinisches Wunder. Der kleine Leonard wurde mit spiegelverkehrten Organen und einem lebensbedrohlichen Herzfehler geboren. Nur fünf Tage nach der Geburt rettete eine riskante Operation sein Leben.
Publiziert: 21.02.2025 um 07:39 Uhr
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Baby Leonard überlebte einen seltenen Herzfehler dank einer hochkomplexen Operation fünf Tage nach seiner Geburt. Hier zu sehen mit seinen Eltern und Kinderherzchirurg Dr. Marcel Vollroth vom Herzzentrum Leipzig.
Foto: Helios Kliniken GmbH

Auf einen Blick

  • Leonard wurde mit spiegelverkehrten Organen und schwerem Herzfehler geboren
  • Hochkomplexe Operation rettete sein Leben fünf Tage nach der Geburt
  • Nach 19 Tagen im Spital konnte Leonard nach Hause entlassen werden
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Sandra MarschnerPraktikantin News-Desk

Der Anfang seines Lebens begann für den kleinen Leonard mit einem Wunder. Mit spiegelverkehrten Organen und einem schweren Herzfehler kam der Bub am 13. November 2024 zur Welt. Fünf Tage nach seiner Geburt musste er sich einer höchst komplizierten Operation am Herzzentrum Leipzig unterziehen. Dass Leonard überlebte, hat er deutschen Ärzten zu verdanken.

Wie der Pressemitteilung des Herzzentrums Leipzig zu entnehmen ist, litt Leonard bei seiner Geburt an einer seltenen Anomalie der Organe, in der Fachsprache «Situs inversus totalis» genannt. Die inneren Organe sind bei dieser Fehlbildung spiegelverkehrt angeordnet. Die Anomalie allein verbleibt oft ohne Symptome, da die Organe intakt sind und ihre gewohnte Funktionen erfüllen. 

Leonard schwebte direkt nach der Geburt in Lebensgefahr

Doch der kleine Bub hatte einen Herzfehler – eine sogenannte Transposition der grossen Arterien. Haupt- und Lungenschlagader sind hierbei vertauscht, wie in der Pressemitteilung erläutert wird. In dieser extrem seltenen Kombination (1 zu 20'000 Geburten) führten die beiden Anomalien zur unmittelbaren Lebensgefahr nach Leonards Geburt. Nur ein riskanter chirurgischer Eingriff konnte das Leben des kleinen Buben jetzt noch retten.

Dr. Marcel Vollroth, leitender Oberarzt der Kinderherzchirurgie am Herzzentrum Leipzig, erklärt: «Ohne eine rechtzeitige chirurgische Korrektur ist die Lebenserwartung auf wenige Monate bis maximal einige Jahre begrenzt.» 

Bereits während der Schwangerschaft erfolgte die Diagnose des Herzfehlers. Als es hiess, dass Leonard ohne sofortigen Eingriff keine Überlebenschance hätte, war es ein Schock für die werdenden Eltern. «Doch wir mussten es verarbeiten und funktionierten einfach weiter – auch für unsere anderen beiden Kinder», erzählt Frauke Z.*, Leonards Mutter.

Ein medizinisches Wunder rettete den kleinen Leonard

Um Leonards Leben vom ersten Moment an zu schützen, erhielt er an seinem ersten Lebenstag einen Kathetereingriff. So konnte der Blutfluss stabilisiert werden. Fünf Tage nach der Geburt kam die rettende Operation. Die vertauschten Arterien wurden durchtrennt und korrekt positioniert. Die spiegelverkehrte Anordnung der Organe erwies sich während des Eingriffs als grosse Herausforderung, schildert die Pressemitteilung. Doch die hochkomplexe Operation glückte.

Vier Tage mussten verstreichen, bevor der Brustkorb des kleinen Babys verschlossen werden konnte. Lunge und Herz brauchten zunächst Erholung. Doch nach insgesamt 19 Tagen im Spital war es endlich so weit: Leonard konnte nach Hause.

Nun kann der kleine Bub ganz normal aufwachsen. «Langfristig hat Leonard nahezu die gleiche Lebenserwartung wie ein herzgesundes Kind», resümiert Dr. Vollroth. 

*Name geändert 

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