Medizin
Schweizer Ärzte transplantieren Herz nach rekordlangem Transport

Das Inselspital in Bern hat ein Herz zwölf Stunden lang ausserhalb eines menschlichen Körpers am Leben erhalten und dann erfolgreich transplantiert. Das sei ein europäischer Rekord, teilte das Spital am Montag mit.
Publiziert: 17.02.2025 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2025 um 21:05 Uhr
Schweizer Ärzte haben ein Herz vor einer Transplantation 12 Stunden lang am Leben gehalten. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Wegen schlechter Wetterbedingungen hat das Team der Herzchirurgie laut dem Inselspital das Herz nicht wie geplant mit dem Flugzeug vom Entnahmespital ins Transplantationsspital bringen können. Es hat deshalb entschieden, den Weg zwischen den zwei Spitälern mit dem Auto auf dem Landweg zurückzulegen.

Dem Patienten mit dem neuen Herz geht es laut dem Inselspital sehr gut. «Die Möglichkeit, ein Herz für einen längeren Zeitraum unbeschadet ausserhalb des Körpers schlagen zu lassen, ist der absolute Gamechanger für die Schweizer Transplantationsmedizin», liess sich David Reineke, Leitender Arzt für Herzchirurgie am Inselspital, in der Mitteilung zitieren.

Mit der Einführung der sogenannten Ex-vivo-Perfusion sei es gelungen, in kürzester Zeit die Wartezeit für ein geeignetes Organ zu dritteln und die Anzahl der Patientinnen und Patienten, die ein Organ erhalten, zu verdoppeln, so Reineke weiter.

Bei der Ex-vivo-Perfusion werden Organe ausserhalb des Körpers mit einer Lösung durchströmt, die Nährstoffe, Sauerstoff und Medikamente enthält, die notwendig sind, um das Organ in einem optimalen Zustand zu erhalten. Zuvor wurden Spendeorgane vom Blutkreislauf abgekoppelt und während der Entnahme kalt gespült. Anschliessend wurden sie in mit Eis gefüllten Transportboxen kühl gehalten. Ein Herz überlebte so laut dem Inselspital maximal vier Stunden.

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