Wort-Verbot in XXL-Restaurant
Wiener Wirt will Gäste hauen, wenn sie «lecker» sagen

Ein Wirt aus Österreich droht auf Facebook seinen deutschen Gästen mit einer Ohrfeige, sollten sie sein Essen mit dem Wort «lecker» loben. Damit erntet er Unmut – aber auch Unterstützung.
Publiziert: 08.02.2023 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2023 um 14:14 Uhr
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Die XXL-Leopoldauer Alm in Wien ist eines der beliebtesten Restaurants der Region und bekannt für seine Schnitzel. Der Wirt möchte aber nicht mehr hören, dass sein Essen «lecker» ist. (Archivbild)
Foto: Screenshot XXL Restaurant Leopoldauer Alm
Aurelia Schmidt

Eigentlich müsste er sich doch freuen, dass es seinen Gästen schmeckt. Doch ein bestimmtes Wort bringt einen Wirt zum Kochen. Der Besitzer des XXL-Restaurants Leopoldauer Alm in Wien möchte nicht mehr «lecker» in seinem Restaurant hören. Seiner Wut über das Wort macht er auf Facebook Luft. «Liebe Gäste aus Deutschland, werte Lieblingsnachbarn», heisst es auf der Facebook-Seite des Restaurants, möglicherweise mit einer Spur Sarkasmus. «Die Gäste sollten doch bitte Acht geben, was sie im Wirtshaus sagen, wenn das Essen mundet. «‹Lecker› sogt Ma ned. Das gilt als Ehrbeleidigung», wettert der XXL-Chef.

Wer das Wort dennoch in den Mund nehme, der riskiere, dass einem die «Birne wackel». Heisst konkret: eine Ohrfeige. Wie fest der Mann zuhauen will, verdeutlicht er mit einem Bild, das er zu seinem Post stellt. Darauf zu sehen: Ein Mann mit einem Bier in der Hand, auf dessen T-Shirt steht. «Mein Bier ist nicht lecker». Wer dennoch das Wort benutze, bekomme eine «Watschn», dass der Schädel noch 14 Tage «wogglt».

Die Leopoldauer Alm in Wien ist eines der beliebtesten Restaurants der Region und bekannt für seine «guaten» Schnitzel. Seine berühmten XXL-Schlachtplatten waren schon in manchen TV-Shows zu sehen. Das Wirtshaus kämpfe mit diesem Facebook-Post um den Erhalt des Wienerischen, wie «OE24» vermutet.

«Wenn ich lecker höre, könnte ich speien»

Der Post sorgt für mächtig Wirbel. Einige jubeln über den Post, andere können den Unmut des Wirtes nicht verstehen. Besonders ältere Leute unterstützen die Meinung des Wirts. «Richtig, österreichisches Flair soll beibehalten werden. Ich bin als Österreicherin in Deutschland aufgewachsen, und viel Hochdeutsches hat sich in den Jahren eingeschlichen.», schreibt eine Frau. Und noch eine Reaktion: «Wenn ich lecker höre, könnte ich speien».

Es gibt auch Gegenstimmen. Manche finden es eine Frechheit, dass den Gästen vorgeschrieben wird, wie sie reden sollten, besonders wenn das Essen eben schmeckt. Ein Kommentar lautet etwa: «Es ist jetzt ein Verbrechen, dass ein «Sackerl» dort eine «Tüte» ist? Dass «gut» dort «lecker» ist?» (lia)

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