Weil die Piloten streiken – 800 Flüge gestrich
Auch mehrere Hundert Passagiere aus der Schweiz betroffen

Am Freitag kommt es offenbar erneut zum Streik bei der Lufthansa. Die Airline hat nun reagiert und 800 Flüge gestrichen. Auch Flüge in und aus der Schweiz sind betroffen.
Publiziert: 01.09.2022 um 02:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2022 um 13:54 Uhr
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Bei der Lufthansa droht am Freitag ein Streik.
Foto: keystone-sda.ch

Die Lufthansa streicht wegen des angekündigten Pilotenstreiks am Freitag nahezu ihr komplettes Programm. Es fallen an den Drehkreuzen München und Frankfurt rund 800 Flüge mit voraussichtlich 130 000 betroffenen Passagieren aus, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auch für mehrere Hundert Passagiere aus der Schweiz fällt der Flug ins Wasser. Die Lufthansa muss am Freitag allein von Zürich nach Frankfurt und nach München 13 Flüge streichen. Hinzu kommen die Flüge aus Deutschland in die Schweiz. Zudem bietet die Lufthansa auch Flüge von und nach Genf an.

Die Gewerkschaft der Lufthansa-Piloten hat für diesen Freitag einen Streik angekündigt. Die Tarif-Verhandlungen mit der Fluggesellschaft seien erneut gescheitert, erklärte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit in der Nacht auf Donnerstag.

Piloten fordern mehr Lohn

Die Pilotinnen und Piloten seien nun am 2. September bei der Lufthansa Cargo sowie der Deutschen Lufthansa AG ganztägig zum Streik aufgerufen. Bestreikt werden sollen von Deutschland abgehende Flüge der Lufthansa.

Cockpit-Sprecher Matthias Baier erklärte, die Lufthansa habe einen Verhandlungstermin diese Woche zwar wahrgenommenen, «aber nicht genutzt, um sich mit einem verbesserten Angebot auf die Forderungen der Gewerkschaft zuzubewegen.» Baier fügte hinzu: «Daher bleibt uns nur, mit einem Arbeitskampf unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.»

Warnstreik im Juli, 1000 Flüge gestrichen

«Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen», erklärte der Vorsitzende Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit, Marcel Gröls. «Aktuell liegen wir zu weit auseinander. Neben dem Ausgleich des Reallohnverlustes, brauchen wir jetzt vor allem eine zukunftsfähige Lösung für die Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen.»

Bereits Ende Juli hatten sich die Cockpit-Mitglieder in einer Urabstimmung mit grosser Mehrheit für einen möglichen Arbeitskampf ausgesprochen.

Für das Bodenpersonal hatte die Gewerkschaft Verdi Anfang August eine Tarifeinigung mit der Lufthansa erzielt, die deutliche Lohnsteigerungen vorsieht. Zuvor hatte es einen mehr als 26-stündigen Warnstreik der Beschäftigten am Boden gegeben. Die Lufthansa musste deswegen mitten in der Ferienzeit mehr als 1000 Flüge streichen. (AFP/smt)

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