Helen R.* (†46) freute sich auf ihren Heimflug von Hongkong nach Grossbritannien. Wegen der Corona-Pandemie hatte sie ihre Familie und Freunde in Grossbritannien seit Jahren nicht mehr gesehen.
Nach 15 Jahren in Tung Chung, einem Stadtviertel von Hongkong, wollte die zweifache Mutter und Ehefrau mit ihrer Familie zurück in ihre Heimat kehren und dort einen Neustart wagen. Doch als das Flugzeug landete, war Helen R. bereits tot.
Sie starb im Schlaf an Bord des Flugzeugs. Trotz eingeleiteter Reanimationsmassnahmen konnte die Frau nicht mehr gerettet werden. Ihre Kinder und ihr Ehemann mussten acht Stunden neben der Leiche ausharren, bis sie in Frankfurt (D) landeten. Anschliessend musste die Tote dort bleiben, während die Familie weiter nach England reiste.
Familie hatte Zeit sich zu verabschieden
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Grossbritannien bestätigt dem «The Guardian», dass es auf dem entsprechenden Flug zu einem Todesfall gekommen ist. «Wir unterstützen die Familie einer britischen Frau, die auf einem Flug nach Frankfurt gestorben ist, und sind in Kontakt mit den örtlichen Behörden.»
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Obwohl der plötzliche Tod sehr traumatisierend für die Familie gewesen sei, hätten alle die Zeit während des Flugs genutzt, um sich von Helen zu verabschieden. Die Todesursache der Britin ist bislang nicht bekannt.
«Helen war eine hingebungsvolle Ehefrau und Mutter»
Helen R., die als Hebamme gearbeitet hatte, war in ihrer Nachbarschaft in Tung Chung bekannt und sehr beliebt.
«Dieser Verlust ist unvorstellbar. Helen war eine hingebungsvolle Ehefrau und Mutter. Sie war der Klebstoff, der ihre Familie zusammenhielt», schreibt eine Freundin aus Hongkong auf dem Spendenforum «Gofundme». Dort wurde ein Aufruf für die Familie lanciert. Über 30'000 britische Pfund sind bereits zusammengekommen. Damit soll die Familie in dieser schweren Zeit unterstützt werden.
Hilfsbereit, offen, freundlich: Die Kommentarspalte unter dem Spendenaufruf ist voller lieber Worte. «Helen hat sich immer zur Verfügung gestellt, um anderen zu helfen. Sie war klug, witzig und grosszügig mit ihrer Zeit», schrieb die Organisatorin des Spendenaufrufs. «Wir können nur hoffen, dass sie wusste, wie viel sie uns bedeutet hat.» (chs)
* Name bekannt