Weil er ein Selfie machte?
Brite (†22) in Griechenland tödlich von Helikopter-Propeller getroffen

Jack F. war mit seinen Freunden und Eltern im Helikopter auf dem Rückweg aus den Ferien, als er nach der Landung von einem Propeller am Kopf getroffen wurde. Er starb noch vor Ort.
Publiziert: 26.07.2022 um 22:36 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2022 um 07:27 Uhr
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Der Brite Jack F. (†22) verstarb am Montag.
Foto: Facebook

Der Brite Jack F. (†22) war am Montagabend mit drei Freunden in einem gemieteten Helikopter auf dem Rückweg aus der griechischen Touristenhochburg Mykonos, bevor sie anschliessend nach London zurückfliegen sollten. Vorher stand aber noch eine Zwischenlandung in Athen auf dem Programm, wie die britische «Daily Mail» berichtet.

Telefonierte auf dem Rückweg zum Heli

Nach dem Verlassen des Helikopters seien die vier Freunde in eine private Lounge gebracht worden, wo sie auf ihren Flug hätten warten sollten. Doch F. habe anderes im Sinn gehabt. Ohne Begleitung sei er auf die Rollbahn zurückgekehrt. Das Bodenpersonal rief ihm laut «Stop! Stop!», berichtet die Zeitung. F. habe sich nicht weiter darum gekümmert, sei mit Handy am Ohr zügig in Richtung Helikopter gelaufen. Dann starb er. Dem griechischen Fernsehsender Open TV zufolge soll er gerade ein Selfie gemacht haben, als er von den rasend schnell zirkulierenden Rotorblätter wuchtig am Kopf getroffen worden sei. Denn der Motor des Helis lief nach wie vor, was der Brite offenbar nicht beachtet hatte.

Umgehend seien Rettungskräfte gerufen worden, allerdings hätten diese nichts mehr ausrichten können. Der 22-Jährige war auf der Stelle tot.

Die Eltern von F. hätten kurz darauf zur Gruppe dazustossen wollen. Sie waren in einem anderen Helikopter unterwegs. Dieser Pilot entschied allerdings, auf einem anderen Flughafen zu landen, um den Eltern den Anblick ihres toten Sohnes zu ersparen.

Auch der Pilot wird jetzt ins Visier genommen

Die Polizei ermittelt, wie verschiedene Medien berichten. So werde beispielsweise das Handy des jungen Mannes untersucht, um abzuklären, ob und mit wem F. kurz vor seinem Tod noch telefoniert haben soll und warum er so dringend zum Helikopter zurückgekehrt ist.

Auch der Pilot werde von den Ermittlern ins Visier genommen. Konkret werde untersucht, ob dieser alle Sicherheitsverfahren eingehalten habe. Sollte bei der Untersuchung das Gegenteil herauskommen, würde dem Piloten eine Anklage wegen Totschlags blühen. Spezifisch gehe es um die Frage, warum F. mit seinen Freunden den Helikopter verliess, während sich die Propeller noch drehten.

Denn eigentlich dürfen Piloten ihre Passagiere erst aussteigen lassen, wenn der Motor ausgeschaltet ist und auch die Propeller nicht mehr rotieren. Um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, hat der Pilot am Dienstag vor einem Staatsanwalt ausgesagt. Ein Urteil steht noch aus. (ced)

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