Wirksam gegen viele Corona-Varianten
Die US-Armee testet den Super-Impfstoff

Ein Forschungsinstitut des US-Militärs forscht an einem Corona-Impfstoff, der gegen eine Vielzahl von Virusvarianten schützen soll. Erste Tests an Menschen haben bereits stattgefunden.
Publiziert: 12.01.2022 um 14:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2022 um 17:27 Uhr
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Derzeit forscht die US-Armee an einem Impfstoff der Zukunft. (Symbolbild)
Foto: AFP

Es scheint, als würde die Wissenschaft dem Coronavirus immer einen Schritt hinterherhinken. Kaum gibt es einen wirksamen Impfstoff, taucht plötzlich wieder eine neue Virusvariante auf. Ständig wird deshalb an neuen Vakzinen geforscht. Eines der vielversprechendsten ist dabei wohl der Spike-Ferritin-Nanopartikel-Impfstoff, kurz SpFN.

Der Grund: Der Proteinimpfstoff soll gegen eine Vielzahl von Virusvarianten wirksam sein – auch gegen Delta und Omikron. Laut Kayvon Modjarrad, Gründungsdirektor der Abteilung für neu auftretende Infektionskrankheiten am Walter Reed Army Institute of Research, soll das Mittel den Weg für einen universellen Impfstoff ebnen. Es soll dabei nicht nur gegen das aktuelle Virus schützen, sondern auch gegen künftige Varianten. Doch bis das Vakzin zugelassen wird, könnte es noch rund ein Jahr dauern. Denn es wurde gerade erst in einer kleinen Phase-I-Studie am Menschen geprüft.

Einer gegen alle

Wie der «Spiegel» berichtet, stammen bisherige Hinweise zu den Eigenschaften des Impfstoffs mehrheitlich aus Versuchen in Zellkulturen sowie mit Tieren. Bei Tieren, die doppelt immunisiert worden waren, fanden Fachleute nach vier Tagen in den Atemwegen keinen Virus mehr. Laboruntersuchungen mit dem Blut von Affen ergaben zudem, dass die darin enthaltenen Antikörper auch die Alpha-, Beta-, Gamma- und Deltavariante neutralisieren konnten. Selbst gegen das Sars-CoV-1-Virus, das 2002 und 2003 kursierte, waren sie wirksam. Dies, obwohl sich dieser Virustyp deutlich von Covid-19 unterscheidet.

Und: Labortests mit Proben aus Menschen sollen zudem gezeigt haben, dass die entstandenen Antikörper auch die Omikron-Variante unschädlich machen können. Laut dem amerikanischen Epidemiologen und Gesundheitsökonomen Eric Feigl-Ding erzeugt der Impfstoff breit neutralisierende Antikörperreaktionen, die sogar die Wirkung von anderen wichtigen Impfstoffen übertreffen würden. Ob sich diese Ergebnisse auch in grösseren Studien am Menschen bestätigen, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Ein Impfstoff für die ganze Welt

Feigl-Ding verbindet mit dem Impfstoff auch die Hoffnung auf eine bessere Verfügbarkeit von Vakzinen weltweit. Das Walter Reed Army Institute of Research teste das Mittel derzeit gemeinsam mit der gemeinnützigen Henry Jackson Foundation for Military Medicine. «Ich habe dort Freunde – ich werde fragen, ob die Organisation sich dazu verpflichten wird, den Impfstoff ohne Gewinnabsichten zu lizenzieren», sagt Feigl-Ding.

Dann könnte der Impfstoff vor allem auch Menschen in ärmeren Ländern zugutekommen. Denn weltweit sind erst etwa 50 Prozent der Menschen vollständig geimpft – in einigen Regionen der Welt ist zudem kaum Impfstoff vorhanden. (bra)

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