Wird Omikron problematisch?
Auch milder Corona-Verlauf kann zu Organschäden führen

Auch Corona-Kranke mit mildem Verlauf können offenbar Schäden an den Organen erleiden. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie aus Deutschland.
Publiziert: 05.01.2022 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2022 um 17:07 Uhr
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Auch Corona-Infizierte mit leichtem Verlauf können an Organschäden leiden.
Foto: keystone-sda.ch

Der rapide Anstieg der Corona-Fallzahlen sorgt derzeit in ganz Europa für Unruhe. Verschiedene Untersuchungen zeigen aber, dass die Omikron-Variante oftmals deutlich milder verläuft als Delta. Das sei aber kein Grund zur Entspannung, mahnen nun Forscher vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

In einer Studie, die am Mittwoch im «European Heart Journal» veröffentlicht wurde, zeigen die Forscher auf: Selbst milde Krankheitsverläufe können mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen.

Die Forscher untersuchten seit Frühling 2020 443 Personen zwischen 45 und 74 Jahren, die sich zwar mit Corona infizierten, aber nur einen leichten Verlauf hatten. Die Probanden wurden mit einer Gruppe verglichen, die sich nie mit Corona infiziert haben.

Dabei zeigte sich: Auch nach überstandener Corona-Infektion fanden sich Anzeichen von mittelfristigen Organschädigungen. Laut den Forschern habe etwa das Lungenvolumen im Schnitt um zirka drei Prozent abgenommen. Ausserdem nahm die Pumpfunktion des Herzens um ein bis zwei Prozent ab. Ebenso reduzierte sich die Nierenfunktion um etwa zwei Prozent.

Keine Schäden am Gehirn

«Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit – gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint», erklärten die Wissenschaftler.

Immerhin: Am Gehirn wurden keine Schäden festgestellt. Sowohl bei der Leistungsfähigkeit als auch bei der Struktur wurden keine Veränderungen festgestellt. Und die Probanden selbst bemerken die Veränderungen meist nicht – zumindest momentan. Ob sich die Schäden langfristig bemerkbar machen, lasse sich derzeit nicht sagen. (zis)

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