Auf einen Blick
- Kamala Harris macht sich bei SNL über Trump lustig
- Harris und Rudolph spielen Spiegelbild-Sketch und erhalten grossen Applaus
- Trump hatte allerdings Jahre zuvor, den gleichen Sketch aufgeführt
- Trump kritisierte SNL als «schlechtes Produkt» und «Fake News»
Bei einem Überraschungsauftritt in der legendären TV-Comedyshow «Saturday Night Live» (SNL) hat sich US-Vizepräsidentin Kamala Harris (60) über ihren Rivalen im Rennen um die Präsidentschaft und sich selbst lustig gemacht. Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten trat in einem Sketch zu Beginn der Liveshow als ihr eigenes Spiegelbild auf, während Schauspielerin Maya Rudolph (52) die 60-Jährige spielte.
Das Studio-Publikum johlte und jubelte, als sich die beiden Frauen gegenübersassen und sich über einen kürzlichen Fototermin von Donald Trump (78), Harris' Gegner im Präsidentschaftsrennen, lustig machten. Harris kicherte, als Rudolph ihr berühmtes lautes Lachen imitierte, über das sich Trump im Wahlkampf mehrfach abfällig geäussert hatte, und fragte «Lache ich wirklich so?».
«Kamala ist furchtbar»
Während einige den Sketch in den sozialen Medien lobten, wurden einige Zuschauer stutzig. Sie hatten das Gefühl, dass sie den Spiegel-Sketch doch schon mal irgendwo gesehen hatten. Und tatsächlich: Die Parallelen zu einem Sketch aus dem Jahr 2015 sind verblüffend. Damals war Trump zu Gast in Jimmy Fallons «The Tonight Show», als er ebenfalls für das Präsidentenamt kandidierte.
Fallon porträtierte Trump, wie er mit einem Spiegel spricht – mit dem Immobilienmogul auf der anderen Seite, identisch zu Harris' Sketch vom Samstag. Der Unterschied: Der Sketch mit Trump geht deutlich länger – fast fünf Minuten. Der Ex-Präsident kommt dabei mehr zu Wort als Harris. Auf X macht das alte Trump-Interview nun die Runde. «Ok, jetzt, wo ich beide Versionen gesehen habe. Kamala ist furchtbar», lautet ein Kommentar.
Hat das SNL mit Absicht gemacht?
Jemand merkt allerdings an, dass die Spiegelbild-Idee alles anderes als neu ist. Fallon hatte den gleichen Witz 2001 bei «Saturday Night Live» mit der Rocklegende Mick Jagger (81) aufgeführt. Im März 2015 führte Fallon die Nummer noch einmal mit Mitt Romney (77) auf, dem ehemaligen Gouverneur von Massachusetts, Präsidentschaftskandidaten und jetzigen Senator von Utah. Und zwar Monate bevor Trump schliesslich Platz nahm.
Darum vermuten einige Zuschauer auch pure Absicht hinter den Parallelen. «Ich frage mich langsam, ob SNL ihr das mit Absicht angetan hat. Um sich über sie lustig zu machen, weil sie Trump kopiert hat», schreibt jemand in den Kommentaren. Das Team von SNL habe sicher von dem Trump-Auftritt bei Fallon gewusst.
Trump kriegt Extra-Sendezeit
Die Comedyshow SNL gilt als eher liberal, macht sich allerdings über den demokratischen Präsidenten Joe Biden (81) ebenso gnadenlos lustig wie über den Republikaner Trump. Nachdem Trump in der Vergangenheit selbst zweimal in der Show aufgetreten war, kritisierte er sie im vergangenen Jahr als «schlechtes Produkt, nicht witzig, Fake News» und als «Wahlkampfbeitrag für die Demokraten».
Nach der Ausstrahlung bekam auch Trump zusätzliche Sendezeit. US-Medien zufolge wurde auf NBC sowohl am Ende der Übertragung des Nascar-Rennens als auch nach dem «Sunday Night Football»-Spiel eine Wahlwerbung Trumps abgespielt. In dem 60 Sekunden langen Beitrag ruft dieser die Zuschauer zum Wählen auf. Sollte Harris die Wahl gewinnen, würde sie das Land in eine «Depression» führen, warnte Trump darin. Grund für die Extrasekunden ist eine Vorschrift der US-Aufsichtsbehörde FCC, wonach Sender den Präsidentschaftskandidaten eine vergleichbare Sendezeit einräumen müssen.