Eine neue Corona-Variante ist um Umlauf: HV.1. In den USA ist sie derzeit für die meisten Covid-Erkrankungen verantwortlich. Forscher blicken voller Sorge auf die neue Mutation.
«Wir haben eine neue Covid-Variante, die wir im Auge behalten müssen», sagte etwa Andrea Garcia, Vize-Präsidentin der American Health Association (AMA) vor einer Woche. Wie konnte die neue Variante die Krankheitslage in den USA so schnell dominieren?
Bereits seit dem Sommer im Umlauf
«Es sind nur ein paar Wochen vergangen und HV.1 ist hier in den USA zur Variante geworden, die für die meisten Covid-Fälle verantwortlich ist», so Garcia weiter. Zwar sei die hochansteckende Variante bereits seit dem Sommer im Umlauf, sie habe sich aber erst im Oktober so richtig bemerkbar gemacht und dominiere nun das Infektionsgeschehen.
Bei HV.1 handelt es sich um eine Unterlinie von Omikron. Als «einen Enkel von Omikron» beschreibt der Infektiologe William Schaffner die neue Mutation gegenüber dem US-Nachrichtenportal Today. Die Variante ist zudem ein direkter Nachkomme von Eris (EG.5).
Zwar ist HV.1 nicht so besorgniserregend wie andere Corona-Mutationen, wie beispielsweise Pirola und JN.1, die das Virus ansteckender machen und das Immunsystem stärker fordern. Jedoch weist die neue Variante eine deutlich höhere Übertragbarkeit auf.
Corona-Impfung bietet guten Schutz
Die Frage, wonach HV.1 auch die Immunität umgehen kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Ebenso, ob die Variante schwere Erkrankungen auslöst oder zu mehr Krankenhausaufenthalten führt.
Immerhin deutet laut Schaffner vieles darauf hin, dass die verfügbaren Corona-Impfstoffe einen guten Schutz vor HV.1 bieten. «Laborstudien deuten darauf hin, dass die aktualisierte Auffrischimpfung auch vor schwerer Erkrankung durch HV.1 schützt», so der Mediziner. In der Schweiz wurde die Corona-Variante aber nicht nachgewiesen. Doch die Viruslast im Abwasser zeigt: Auch in der Schweiz häufen sich die Fälle. (ced)