Alarm in den russischen Grenzgebieten! Nachdem vergangene Woche russische Partisanen, also bewaffnete Rebellentruppen, die Grenze bei Belgorod überschritten und mehrere Ortschaften einnahmen, will die «Legion der Freiheit Russlands» bald wieder auf das russische Territorium vordringen.
«Wir befinden uns in der Nähe der Grenze unseres Heimatlandes», sagt einer der Kämpfer in einem Video. Wo genau sich die Partisanen derzeit aufhalten, ist allerdings nicht genau bekannt.
Der Kämpfer kündigt allerdings an: «Sehr bald werden wir wieder auf das Territorium Russlands vordringen, um Freiheit, Frieden und Ruhe zu bringen.»
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Waffen von Putins Truppen erobern
Bei den russischen Grenzsoldaten dürfte diese Ankündigung für Alarmstimmung sorgen. In der vergangenen Wochen wurden die Leute von Russland-Präsident Wladimir Putin (70) an der Grenze völlig überrannt. Erst nach mehreren Tagen konnten sie die Partisanen zurückschlagen.
Der Kämpfer der Anti-Putin-Legion gibt zudem an, man habe bei dem Feldzug in den vergangenen Wochen viele Waffen von Putins Truppen erobern können. «Dank dieser können wir unsere Mitstreiter stärker bewaffnen», droht der Mann. «Wir werden ganz Russland befreien – von Belgorod bis Wladiwostok, damit in Moskau die weiss-blaue Flagge der Freiheit gehisst werden kann.»
Die weiss-blau-weisse Flagge ist in Russland zum Symbol des Protestes gegen den Angriffskrieg in der Ukraine geworden. Das Weiss ersetzt dabei das Rot in der heutigen russischen Nationalflagge. Dieses steht für Putin-Gegner inzwischen für das Blut, das in der Ukraine vergossen wird.
Krim als Nächstes
In einem Interview mit der «Times» erklärt ein Kämpfer mit dem Decknamen «Caesar», welche Waffen sich konkret in Besitz der Truppen befinden sollen. «Wir haben Mörser, gepanzerte Fahrzeuge, Stinger-Raketen, tragbare Panzerabwehrsysteme und eine hocheffektive Drohneneinheit zur Aufklärung», so «Caesar». Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht.
Zudem sagte «Caesar» auch, dass alle Mitglieder der «Legion der Freiheit Russlands» russische Staatsbürger seien. «Wir sind keine Bande von Kriminellen oder eine private Militärfirma wie Wagner. Wir kämpfen innerhalb der Struktur der ukrainischen Streitkräfte.» Demnach wolle man «die russische Heimat befreien».
Als nächstes Ziel will die Legion nun auch die Krim befreien. Dann sei Putins System gelähmt. «Das ist der Zeitpunkt, an dem wir Moskau einen vernichtenden Schlag versetzen müssen.»
Auch die Kämpfer des «Russischen Freiwilligenkorps» haben am Donnerstag ein Video veröffentlicht, in dem sie behaupten, dass sie sich an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine befinden. «Sehr bald werden die Aussenbezirke von Schebekino erscheinen», sagt einer der Männer – mutmasslich der Anführer Denis Kapustin. Den Zivilisten rät er, in ihren Häusern zu bleiben und betont: «Wir kämpfen nicht gegen friedliche Zivilisten.» (zis/man)