Seit Anfang März hat der Winter Norditalien fest im Griff, wie der «Merkur» berichtet. Ursache für die heftigen Schneefälle ist ein Tief über dem nördlichen Mittelmeer. Wie krass die Schnee-Lage wirklich ist, zeigen Fotos, die der Landesfeuerwehrverband Südtirol auf Facebook veröffentlichte.
Am Sonntagnachmittag kam es im hinteren Martelltal südwestlich von Meran zwischen dem Hotel Waldheim und einem Biathlonzentrum zu einem Lawinenniedergang. Die Schneemasse sei in einer Galerie von der durch das Tal führenden Hauptstrasse eingedrungen, hiess es. Die Galerie sollte den Verkehr normalerweise vor Schneemassen und Steinschlägen schützen.
Norditalien versinkt im Schnee
Doch nun türmte sich der Schnee meterhoch auf. Stundenlang wusste niemand, ob in der Galerie Autos oder gar Fussgänger verschüttet worden waren. Feuerwehrleute durchkämmten die weisse Masse Stück für Stück mit Lawinensonden. Auch Spürhunde kamen zum Einsatz.
«Die Einsatzkräfte suchten umgehend den betroffenen Strassenabschnitt in der Lawinenschutzgalerie ab, glücklicherweise wurde aber niemand verschüttet», erklärte der Landesfeuerwehrverband in einem Beitrag auf Facebook. Im Laufe des Tages konnte die Galerie weitestgehend geräumt werden, sodass am Abend bereits wieder Fahrzeuge talauswärts durchfahren konnten. Anschliessend wurde die Strasse aber vorerst gesperrt.
Nicht nur in Südtirol ist die Situation angespannt. Im an die Schweiz grenzenden Aostatal mussten viele Strassen gesperrt werden. Der Wetterreporter Jacopo Zanoni vom Wetterdienst Meteo & Radar Italia mass im Bergdorf Ceresole Reale am Sonntag fast zwei Meter Schnee auf den Dächern. Der Strom fiel zeitweise aus, auch die Telefonleitungen waren tot. (nad)