Notre-Dame eröffnet wieder ihre Tore
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Eröffnungszeremonie Paris:Notre-Dame eröffnet wieder ihre Tore

Wiedereröffnung nach Brand
«Heute Abend läuten die Glocken von Notre-Dame wieder»

Am Samstag wird die weltberühmte Notre-Dame im Rahmen einer grossen Zeremonie wiedereröffnet – auch die Schweiz hat ihre Spuren an der Pariser Kathedrale hinterlassen.
Publiziert: 07.12.2024 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2024 um 22:30 Uhr
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Am Samstag eröffnet die Pariser Kathedrale Notre-Dame wieder.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Notre-Dame de Paris wird nach Brand wiedereröffnet, Schweizer Verbindungen zur Kathedrale
  • Schweizergarde schützte französischen König, fand Zuflucht in Notre-Dame
  • Drei Waadtländer hissten 1969 Vietcong-Flagge auf 93 Meter hoher Turmspitze
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
07.12.2024, 20:24 Uhr

Wiedereröffnung Notre Dame: Fifa-Präsident Gianni Infantino posiert mit den Macrons

Credit: zVg

An der Eröffnungsfeier der Notre-Dame-Kathedrale in Paris nahm auch Fifa-Präsident Gianni Infantino (54) teil. Bilder zeigen, wie der Schweizer das Ehepaar Macron trifft. Die Stimmung scheint bestens, wie die Daumen-Hoch-Pose verrät. 

Rund 40 Staatsoberhäupter, darunter der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68), Grossbritanniens Thronfolger Prinz William (42), Amerikas First Lady Jill Biden (73), der designierte US-Präsident Donald Trump (78) und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) waren bei der Eröffnung des 850 Jahre alten Wahrzeichens von Paris dabei. 

«Heute Abend läuten die Glocken von Notre-Dame wieder», sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer Ansprache in der Kirche. «Und die Orgel wird im nächsten Moment erwachen. Musik der Hoffnung, die den Parisern, Frankreich und der Welt vertraut ist.» Macron erinnerte an die bangen Stunden, als die Kathedrale in Brand stand und die Sorge bestand, dass das Gotteshaus komplett ein Raub der Flammen wird. Zum Glück sei es gelungen, den Brand zu löschen.

07.12.2024, 19:22 Uhr

Glocken läuten wieder: Die Türen Notre Dames sind geöffnet

Der Erzbischof Laurent Ulrich klopft zur Wiedereröffnung der Notre Dame an die Türen des Monuments. Dabei spricht er die Worte: «Notre Dame, öffne deine Türen!» Kurz darauf öffnen sich die Türen der Kathedrale. Ein Kinderchor begleitet das historische Spektakel. 

07.12.2024, 19:04 Uhr

Fünf Jahre nach verheerendem Brand: Notre Dame ist wiedereröffnet

Foto: Getty Images for Notre-Dame de P

Nach fünfeinhalb Jahren ist die Notre-Dame-Kathedrale in Paris wiedereröffnet. In feierlicher Stimmung strömen Dutzende Staatsoberhäupter in das Wahrzeichen, um dem Moment beizuwohnen. Verfolge die Eröffnungsfeier live im Stream. 

07.12.2024, 18:45 Uhr

Blick-Redaktor Richard Werly schätzt ein: Trump wollte bei Macron keine Zeit verschwenden

Foto: KEYSTONE/AP/Aurelien Morissard

Mit mehr als vierzig Minuten Verspätung traf Donald Trump im Élysée-Palast in Paris ein, um sich mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu treffen. In seiner ersten Auslandreise seit seiner Wahl zum US-Präsidenten liess Trump den ungeduldigen Macron warten. 

Trumps Treffen mit dem französischen Präsidenten war nicht von viel Brüderlichkeit geprägt: Ein kurzer, schneller Händedruck – für mehr reichte es nicht. 

Geht der französische Traum in Erfüllung?

Das Treffen zwischen Macron und Trump wurde von den französischen Behörden lange als Beweis für die hervorragenden Beziehungen zwischen Paris und Washington angepriesen. Dieser Traum von einem grossen diplomatischen Moment dürfte wohl nicht in Erfüllung gehen. 

Trump brachte eine klare Botschaft mit nach Paris: Für ihn hat der Besuch des rekonstruierten Gebäudes, das seinen Landsleuten sehr am Herzen liegt, Priorität. Hier zeigt sich auch die Grosszügigkeit der USA. 45'000 Menschen und Unternehmen leisteten ihren Beitrag, um Notre-Dame wieder zum Leben zu erwecken. Eine sehr wichtige finanzielle Geste. Denn: 60 Millionen Euro der insgesamt 850 Millionen Euro für den Wiederaufbau stammen aus den Vereinigten Staaten. Fast ein Grund für Trump zu sagen, dass der Wiederaufbau der Notre Dame ein wenig amerikanisch ist. 

Die ganze Einschätzung zum Trump-Besuch in Paris liest du hier.

07.12.2024, 18:05 Uhr

Zeremonie beginnt – Trump, Selenski und Macron halten Treffen ab

Foto: keystone-sda.ch

Um 18 Uhr ist es so weit: Die Zeremonie zur Wiedereröffnung der Notre Dame hat begonnen. Nach fünf Jahren Restauration kann das geschichtsträchtige Gebäude wieder eingeweiht werden. 

Kurz vor der Beginn der Feier versammelten sich der designierte US-Präsident Trump, Frankreich-Präsident Macron sowie der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zu einem trilateralen Treffen. 

07.12.2024, 17:03 Uhr

Trump trifft bei der Kathedrale ein

Foto: AFP

Der designierte US-Präsident Donald Trump (78) ist vor der Notre Dame angekommen. Begrüsst wurde er vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47). Bald geht es mit der Feier los. 

Bei der Zeremonie wird Trump in der ersten Reihe neben Macron Platz nehmen. 

Es ist Trumps erste Auslandsreise seit dem Sieg bei der US-Präsidentenwahl Anfang November. Am 20. Januar wird er im Amt vereidigt. Macron sagte er, er sei sehr froh, Trump in Paris als Gast zu haben. «Es ist eine grosse Ehre für unser französisches Volk, Sie zu empfangen.» Trump lobte die Beziehung zu Frankreich in seinen ersten Regierungsjahren. «Wir hatten eine gute Zeit zusammen, und wir hatten viel Erfolg, wirklich grossen Erfolg», sagte der Republikaner. «Es scheint so, als ob die Welt im Moment ein wenig verrückt spielt, und darüber werden wir sprechen», schob er nach - wohl in Anspielung auf aktuelle internationale Krisen.

Macron begrüsst Trump vor Notre-Dame Eröffnung
1:37
Macron postet Video auf X:Macron begrüsst Trump vor Notre-Dame Eröffnung
07.12.2024, 15:25 Uhr

Vor Zeremonie: Selenski nutzt Gelegenheit für Austausch

Die Eröffnungszeremonie der Notre Dame in Paris bietet auch Gelegenheit, für Unterhaltungen zwischen den Staatschefs. 

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) sprach mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer im Vorfeld der Feier über Friedensbemühungen. Nehammer schrieb auf X, dass Österreich als neutrales Land immer bereit sei, zukünftige Friedensgespräche auszurichten. 

Externe Inhalte
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07.12.2024, 15:11 Uhr

Immer mehr Zuschauer strömen Richtung Kathedrale

Foto: keystone-sda.ch

Der Andrang ist gross: Hunderte Menschen warten vor den Sicherheitsabsperrungen zu den Grossleinwänden und erhoffen sich, einen Platz möglichst weit vorne zu ergattern. Gegen Abend werden hochkarätige Gäste erwartet: So der designierte US-Präsident Donald Trump, Ukraine-Präsident Wolodimir Selenksi und Tesla-Chef Elon Musk.

Das Polizeiaufgebot ist riesig. Tausende Polizisten und Gendarmen wurden aufgeboten, um die Mega-Feier zu sichern. 

07.12.2024, 15:05 Uhr

Notre Dame-Kathedrale öffnet seine Tore: Die Vorbereitungen laufen

Am Freitag wurde die Notre Dame-Kathedrale beleuchtet.

Bald ist es so weit: Nach über fünf Jahren Restaurationsarbeiten öffnet die Notre Dame am frühen Samstagabend wieder seine Tore: Der französische Präsident Emmanuel Macron (47) wird in einer Wiedereröffnungszeremonie hochrangige Gäste aus Politik und Kultur begrüssen. So reisen unter anderem der designierte US-Präsident Donald Trump (78) sowie der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (46) an die Feier. 

Die Zeremonie wird auf verschiedensten Grossleinwänden in Paris übertragen. Diese werden derzeit aufgestellt. Am Sonntag bekommt dann auch die Bevölkerung Zugang zum Monument. 

Nach dem verheerenden Brand des Wahrzeichens im April 2019 ist einiges passiert. Ununterbrochen richteten Arbeiter Teile des eingestürzten Daches der Kathedrale wieder auf. Jetzt erstrahlt sie in neuem Glanz. 

Ende des Livetickers

Als die geschichtsträchtige Notre-Dame de Paris am 15. April 2019 in Brand geriet, folgte ein weltweiter Aufschrei. Grosse Teile der Kathedrale in der französischen Hauptstadt wurden fast komplett zerstört.

Nun, über fünf Jahre später, wird das berühmte Gotteshaus im Rahmen einer grossen Zeremonie wiedereröffnet. Dazu sind über 20 Staats- und Regierungschefs eingeladen. Doch nicht nur die Franzosen verbinden viel mit Notre-Dame – ein Teil ihrer Geschichte hat auch mit der Schweiz zu tun. 

Waadtländer Restauration vor der Revolution

Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits 1163 begonnen, nachdem sie von Papst Alexander III. in Auftrag gegeben wurde. Fertiggestellt wurde sie erst 1345 – ihre heutige Form stammt jedoch nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem 19. Jahrhundert. Der Waadtländer Architekt Eugène Emmanuel Viollet-Le-Duc restaurierte die Notre-Dame zwischen 1845 und 1864. 

Viollet-Le-Duc war einer der berühmtesten Denkmalrestauratoren seiner Zeit und beauftragt worden, das Gotteshaus vor seinem Zerfall zu retten. Er war für zwei wichtige Neuerungen verantwortlich, die bis heute umstritten sind: den Wiederaufbau der 93 Meter hohen Turmspitze, die im 18. Jahrhundert wegen Einsturzgefahr abgebaut wurde, und den Bau einer Sakristei, die sich als finanzielle Katastrophe herausstellte.

Die Schweizergarde und die Notre-Dame

Die Schweizergarde beschützt bekannterweise den Papst, im 17. Jahrhundert sorgte die Garde aber auch für den persönlichen Schutz des Sonnenkönigs Louis XIV und seiner Familie. Der Empfang und die Segnung der Garde und Botschafter der 13 alten Kantone durch den König fand dabei im Jahr 1663 in der Notre-Dame statt.

Bis zur Französischen Revolution stand die Garde dann im Dienst des amtierenden Königs – in der Nacht des 10. August 1792 starben viele Gardisten beim Versuch, König Louis XVI vor den Revolutionären zu beschützen. Einige der Schweizer fanden in jener Nacht Zuflucht in Notre-Dame – sie wurden jedoch aus der Kathedrale vertrieben und massakriert.

Frankreichs Frieden mit der Schweiz

Mit dem Empfang 1663 wurde auch der «Frieden von Solothurn» zwischen Frankreich und der alten Eidgenossenschaft besiegelt und unter «göttlichen Schutz» gestellt. Zuvor wehrten sich die protestantischen Städte wie Basel und Zürich gegen das Bündnis mit Frankreich.

Sie verlangten von Ludwig XIV die Begleichung der ausstehenden Schulden, bevor sie sich, zusammen mit der Garde, auf den Weg nach Paris machten. Fünf Jahre vor der Reise nach Paris, im Jahr 1658, wurde schliesslich eine Allianz geschlossen.

Drei Schweizer gegen den Vietnamkrieg

Am 18. und 19. Januar 1969 hängten drei Waadtländer eine Fahne der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (FNL - Vietcong) an die 93 Meter hohe Turmspitze von Notre-Dame. Olivier Parriaux, Noé Graff und Bernard Bachelard sind antikoloniale Aktivisten, die sich aktiv an den Kampagnen gegen den amerikanischen Krieg im südostasiatischen Land beteiligten.

Nachdem sie sich in der Kathedrale einschliessen liessen, gelang es den drei erfahrenen Kletterern, auf die Dächer zu klettern und die Flagge auf der Turmspitze zu hissen. Der Tag war mit Bedacht gewählt: Er fiel mit der Eröffnung der Pariser Gespräche zwischen dem damaligen amerikanischen Aussenminister Henry Kissinger und dem vietnamesischen Politiker Le Duc Tho zusammen.

«Es musste ein hoher Ort gewählt werden. Nicht den Eiffelturm, aber einen Ort, der mit Humanismus aufgeladen ist und in der ganzen Welt, nicht nur in Frankreich, respektiert wird. Wir beschlossen also, den Aufstieg auf Notre-Dame vorzubereiten und zu untersuchen, wie man auf die Spitze gelangen könnte», berichteten die Waadtländer in ihrem Buch.

Holzbalken aus dem Jura

Eines der Sägewerke, die die Baustelle mit Balken beliefert hat, ist das Unternehmen Corbat aus dem Kanton Jura. Das Eichenholz, das das Unternehmen bereitstellte, wurde insbesondere für den Wiederaufbau der Turmspitze der Kathedrale verwendet, die vom Architekten Viollet-Le-Duc errichtet wurde. Das Familienunternehmen Corbat ist das grösste Eichenholzsägewerk des Landes und befindet sich in Vendlincourt. Es wurde vor 100 Jahren gegründet.

Die Stämme, die in der Schweiz verarbeitet wurden, stammten aus Frankreich. Die Arbeit wurde kostenlos geleistet. «Ich habe gehört, dass Deutschland und England ihre eigenen Eichenstämme angeboten haben, die aber abgelehnt wurden, weil die französischen Behörden kein ausländisches Holz wollten», sagte der Unternehmer gegenüber Swissinfo.

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