Diese Fahndung sorgt bei X-Nutzern für rote Köpfe: Anfang April wurde ein Video in den sozialen Medien veröffentlicht, das zwei Männer dabei zeigt, wie sie Felsen im Lake Mead National Recreation Area im US-Bundesstaat Nevada mutwillig zerstörten. Nun haben die örtlichen Ranger des Nationalparks die Ermittlungen aufgenommen. Sie bitten die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Identifizierung der Täter. Den beiden Männern droht wegen der Vandalismus-Aktion im Naturschutzgebiet eine Anklage.
Im Video vom 7. April sind die beiden Vandalen zu sehen. Einer trägt ein rotes Shirt, der andere ein schwarzes. Sie sind am Redstone Trail, einem der beliebtesten Wanderwege des Naturschutzgebiets, auf eine Felsformation geklettert. Das Duo löst und schiebt Felsbrocken über eine Kante, während ein verängstigtes Mädchen, das die beiden begleitet, ihren Vater anfleht, nicht zu fallen. Die herabfallenden Sandsteinbrocken zerbröseln krachend, Millionen Jahre Erdgeschichte werden in Sekundenschnelle pulverisiert.
Entsetzte Reaktionen
Neal Desai, leitender Direktor für die Pazifikregion in der National Parks Conservation Association, bringt gegenüber der «Washington Post» sein Entsetzen über die Aktion zum Ausdruck. «Das sind nicht nur Steine. Es handelt sich um uralte Ressourcen. Sie entstanden vor Millionen von Jahren.»
In den sozialen Medien teilten die Park-Ranger Bilder von den Tätern. Die Kommentare sind eindeutig. So schreibt etwa ein X-Nutzer, der das Video der Tat teilt: «Wer kennt diese Arschlöcher?» Ein anderer findet: «Diese beiden verdienen eine Gefängnisstrafe.»
Die Reaktion des Kindes ist ebenfalls Thema. «So sieht ein peinlicher Vater aus», bemerkt ein Nutzer. «Es ist so traurig, dass erwachsene Männer so etwas tun!», heisst es derweil in den Kommentaren auf Instagram.
John Haynes, Mediensprecher des Erholungsgebiets, sagte Fox 5 KVVU-TV, dass den Vandalen sechs Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 5000 US-Dollar (etwas mehr als 4500 Schweizer Franken) drohen. Fast 5,8 Millionen Menschen besuchten das Naherholungsgebiet im vergangenen Jahr. Der 1,5 Millionen Hektar grosse Naturschauplatz verfügt über den grössten Stausee am Colorado River und viele geologische Besonderheiten, die über Millionen von Jahren entstanden sind.
Geologen erklären, was die Tat so schlimm macht
Der Geologe Matthew Lachniet von der University of Nevada erklärt gegenüber der «Post», die Felsformationen seien ein paar Millionen Jahre alt. Ohne menschliches Eingreifen wären sie nicht zerbrochen, ist er überzeugt. «Sie wären im Laufe von Hunderttausenden bis Millionen von Jahren langsam Sandkorn für Sandkorn zerfallen.»
Die heruntergeschubsten Steine können nicht einfach wieder an ihren Ursprungsort gebracht und dort festgeklebt werden. «Wenn man es wiederherstellt, wird es anthropogen. Es ist eher Kunst als etwas Natürliches», erläutert Elizabeth Cottrell, Geologin am Smithsonian National Museum of Natural History, gegenüber der Zeitung. «Das ruft nicht das gleiche Staunen und die gleiche Ehrfurcht vor der Natur hervor.»