«Trump ist unschuldig und ich unterstütze ihn»
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Wer ist Tanya Chutkan?
Diese Frau hält Trumps Schicksal in den Händen

Für Kapitol-Stürmer hat sie keinerlei Verständnis: Tanya Chutkan ist die Richterin, die über Trumps Zukunft entscheiden wird. Wer ist die Frau, vor der er zittern muss?
Publiziert: 03.08.2023 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2023 um 07:50 Uhr
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Donald Trump steht am Donnerstag vor Gericht.
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Am Donnerstag wird es ernst für den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77). Um 22 Uhr Schweizer Zeit wird er vor einem Gericht in Washington D.C. erscheinen, um sich die dritte Anklage gegen ihn in vier Monaten anzuhören. «Ich fahre jetzt nach Washington, um festgenommen zu werden, weil ich eine korrupte, manipulierte und gestohlene Wahl angefochten habe», teilte er auf seiner Plattform Truth Social mit.

Verlesen wird die Anklage von Richterin Tanya Chutkan (61). In Jamaika geboren, kam sie fürs Studium in die USA. Danach arbeitete sie in privaten Kanzleien und als Pflichtverteidigerin, bevor Ex-Präsident Barack Obama (61) sie 2013 für ihren jetzigen Posten nominierte. Im Senat wurde sie einstimmig bestätigt.

«Für viele Leute passe ich in viele Schubladen: Migrantin, Frau, Schwarze, Asiatin. Die Qualifikation wird immer wieder kritisiert», beschreibt sich Chutkan in einem Profil auf den Seiten der US-Bundesjustiz selbst.

Chutkan macht kurzen Prozess mit Kapitol-Stürmern

Nun ist die verheiratete Mutter zweier Söhne die Herrin des Prozesses gegen Trump. Mit ihr hat der Ex-Präsident eine harte Gegnerin. Denn es ist zwar ihr grösster, aber nicht ihr erster Prozess um den Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Insgesamt 31 Verfahren in diesem Zusammenhang hat sie in den letzten zwei Jahren entschieden.

In allen 31 Fällen hat sie eine Freiheitsstrafe verhängt, wie die «Washington Post» schreibt. Und nicht nur das: In neun Fällen habe sie dabei das von der Anklage geforderte Strafmass überschritten, in 14 Fällen sei sie dem gefolgt. Im Gegensatz dazu seien 80 Prozent der Entscheidungen anderer Richter unter dem geforderten Strafmass geblieben.

Chutkan hat in den zugehörigen Urteilsbegründungen auch durchblicken lassen, dass sie keinerlei Verständnis für die Geschehnisse am 6. Januar 2021 hat. Die Randalierer hätten «die Hallen des Kapitols beschmutzt und verunstaltet und ihre Verachtung für die Rechtsstaatlichkeit gezeigt». Die Menge an dem Tag habe «eine sehr reale Gefahr» für die amerikanische Demokratie dargestellt.

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«Präsidenten sind keine Könige. Und der Kläger ist nicht Präsident.»
Tanya Chutkan, US-Richterin
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Der Gerichtstermin am Donnerstag wird ein Treffen von alten Bekannten. Ende 2021 sind sich Chutkan und Trump schon einmal in einem ähnlichen Kontext begegnet: Der Ex-Präsident wollte damals verhindern, dass der Kongress Zugriff auf Dokumente aus seinen letzten Tagen im Weissen Haus erhält. Mit seinem Anliegen ist er bei ihr allerdings gescheitert.

«Präsidenten sind keine Könige. Und der Kläger ist nicht Präsident», begründete die Richterin damals ihr Urteil. Vielleicht erinnert sich Trump an diese Aussage, wenn er ihr heute Abend im Gerichtssaal gegenübersitzt.

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