Wer ist Asma al-Assad?
Von der «Rose in der Wüste» zur gehassten Diktator-Frau

Einst war sie die First Lady von Syrien. Dann musste Asma al-Assad mit ihrem Mann Bashar al-Assad nach Russland flüchten. Jetzt soll die Ehefrau von Syriens Ex-Diktator die Scheidung eingereicht haben. Wer ist die Frau, die jahrelang an Assads Seite stand?
Publiziert: 24.12.2024 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 06:13 Uhr
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Die Ehefrau von Syrien-Diktator Bashar al-Assad war vor dem Bürgerkrieg weltweit beliebt.
Foto: IMAGO/ABACAPRESS

Auf einen Blick

  • Bashar al-Assad im Exil in Russland, Ehefrau Asma will Scheidung
  • Asma al-Assad wurde einst als «Rose in der Wüste» bezeichnet
  • Seit 2011 wurden in Syrien mehr als eine halbe Million Menschen getötet
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Es ist keine leichte Zeit für Bashar al-Assad (59). Fast ein Vierteljahrhundert hat der Diktator in Syrien geherrscht, in mehr als einem Jahrzehnt Bürgerkrieg hielt er sich eisern an der Macht. Jetzt lebt er im Exil. Gemeinsam mit seiner Familie flüchtete er nach Russland. 

Jetzt soll seine Ehefrau Asma al-Assad (49) die Scheidung eingereicht haben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57) verneinte eine Frage, in der es auch um Asma al-Assads angeblich gewünschte Scheidung ging. Allerdings war die Frage so komplex formuliert gewesen, dass offenblieb, welchen Teil genau er dementierte. Das Gerücht um die Scheidung hält sich also weiter. 

Vater war Kardiologe, Mutter eine Diplomatin

Asma al-Assad soll wegen des eingefrorenen Vermögens unzufrieden mit den Lebensverhältnissen in Moskau sein. Die Folge: Trennung! Sie will offenbar wieder nach London zurück. Dorthin, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. 

Ihr Vater war ein angesehener Kardiologe, ihre Mutter eine hochrangige syrische Diplomatin. Sie wuchs in wohlsituierten Verhältnissen auf. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie Informatik und französische Literatur und machte anschliessend Karriere im Investmentbanking. Kurz darauf heiratete sie Bashar al-Assad, den sie während des Studiums kennengelernt hatte. Das Paar hat drei Kinder, die inzwischen alle im Erwachsenenalter sind. Über sie gibt es kaum Informationen. 

Bashar al-Assad studierte Medizin und sollte als Augenarzt arbeiten. Es war gar nicht vorgesehen, dass er mal die Macht in Syrien bekommt. Aber sein Bruder starb bei einem Autounfall.

Sie galt einst als «Rose in der Wüste»

Vor dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 galt Asma al-Assad als Verfechterin fortschrittlicher Rechte und als das moderne Gesicht der Assad-Dynastie. In einer Titelgeschichte des US-Magazins «Vogue» wurde sie deswegen auch einst als «Rose in der Wüste» bezeichnet.

Dann brach der Bürgerkrieg in Syrien aus. Sie zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und agierte im Hintergrund. Angesichts ihres Schweigens zu der gewaltsamen Niederschlagung pro-demokratischer Proteste in Syrien geriet die Frau des Machthabers jedoch in die Kritik. Seit dem zunächst friedlichen Protest von 2011, aus dem sich ein Bürgerkrieg entwickelte, wurden in dem Land mehr als eine halbe Million Menschen getötet.

Gründerin einer Wohltätigkeitsorganisation

Die Beziehung mit ihrem Mann soll in dieser Zeit sehr gelitten haben. Nach dem Tod von Assads Mutter im Jahr 2016 und einem diagnostizierten Brustkrebs im Jahr 2018 kamen sich Assad und seine Frau wieder näher. Ein Jahr später gab das Paar bekannt, die 49-Jährige habe die Krebserkrankung überwunden. Diesen Mai soll bei ihr Blutkrebs diagnostiziert worden sein.

Asma al-Assad ist Gründerin der Wohltätigkeitsorganisation Syria Trust for Development mit Sitz in Damaskus, eine der wenigen Organisationen, die in von der Regierung kontrollierten Gebieten arbeiten dürfen. Laut einem Bericht des Online-Wirtschaftsmagazins «Syria Report» ist der humanitäre Bereich in Syrien insbesondere für Menschen wie Asma al-Assad profitabel geworden.

Der ehemalige US-Aussenminister Mike Pompeo (60) warf Asma al-Assad im Jahr 2020 vor, mit der Unterstützung ihres Mannes zu einer der «berüchtigsten Kriegsgewinnlerinnen» in Syrien geworden zu sein.

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