Kiew sei zu Gesprächen über die Bedingungen zur Beendigung des Krieges bereit, wenn die ukrainischen Streitkräfte die Kontrolle über die Grenzen erlangen, die international anerkannt seien. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (45) am Samstag auf einer Pressekonferenz mit dem spanischen Premier Pedro Sanchez (51) in Kiew.
Damit will die Ukraine ausdrücklich auch die Krim zurück, bevor an Friedensverhandlungen mit Moskau zu denken sei. Russland annektierte die Halbinsel im März 2014 völkerrechtswidrig.
Zurück zum Ende der Sowjetära
Die Ukraine ist laut Selenski nicht nur auf eine Rückeroberung der Gebiete aus, die sie vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 kontrollierte – darunter den Donbass sowie die Regionen Saporischschja und Cherson.
Die Ukraine strebt auch die Wiederherstellung ihrer vollen ursprünglichen Grösse an, über die sie nach dem Zusammenbruch des Sowjetreichs 1991 verfügte.
2022er «Einsatzlinie» nicht das Endziel
Die Grenzen bei Kriegsausbruch am 24. Februar nennt Selenski eine «Einsatzlinie». Daher «betone» er «noch einmal», erklärte Selenski auf die Frage eines Journalisten: «Die Ukraine wird zu irgendeinem Format der Diplomatie bereit sein, wenn wir wirklich an unseren Grenzen sind, an unseren wirklichen Grenzen gemäss dem internationalen Recht.»
Selenski verweist damit auf die am 24. August 1991, mit der Erlangung der Unabhängigkeit völkerrechtlich anerkannte russisch-ukrainische Grenzziehung. (kes)