Der Schock an der Universität in Las Vegas sitzt noch tief. Ein Mann hatte am Mittwoch bei einem Amoklauf drei Menschen getötet.
Beim Täter handelt es sich um Anthony P.* (†67). Polizisten hatten ihn noch am Tatort erschossen. Laut Polizei waren alle Todesopfer Dozenten der Uni. Ein weiterer Dozent sei verletzt worden und werde noch im Spital behandelt.
Wie jetzt bekannt wurde, soll sich der Mann Polizeiangaben zufolge zuvor vergeblich an mehreren Hochschulen um einen Job beworben haben. «Wir wissen, dass er sich viele Male an mehreren Hochschulen in Nevada beworben hat und jedes Mal abgelehnt wurde», sagte Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas am Donnerstag.
Wie ABC berichtet, hat er sich als Hochschulprofessor an der Universität Nevada beworben, sei aber abgelehnt worden. Las Vegas liegt im US-Staat Nevada und ist für seine Casinos bekannt.
«Unbekannte, weisse Pulversubstanz»
McMahill sagte, P. habe eine Liste mit Personen gehabt, nach denen er auf dem Uni-Campus gesucht habe, ebenso Dozenten an einer anderen Hochschule. «Wir wissen auch, dass der Verdächtige in finanziellen Schwierigkeiten war.» Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung hätten Ermittler an der Eingangstür einen Räumungsbeschluss gefunden. Ausserdem sei dort eine Art Testament hinterlegt gewesen.
Am Morgen vor der Tat habe P. eine Postfiliale aufgesucht und 22 Briefe ohne Absender an verschiedene Universitätsmitarbeiter im ganzen Land verschickt, sagte McMahill weiter. «Der erste Brief, den wir öffneten, enthielt eine unbekannte weisse Pulversubstanz.» Die Umschläge würden derzeit noch untersucht. Der Sheriff rief zu Vorsicht auf, falls weitere Mitarbeiter aus dem Bildungsbereich Briefe ohne Absender erhielten.
Immer wieder Amokläufe in den USA
McMahill teilte mit, der Schütze habe mit einer Neun-Millimeter-Handfeuerwaffe um sich geschossen und elf Magazine mit zum Tatort gebracht. Er habe die Waffe 2022 auf legalem Weg erworben. Die Universität betonte, Studenten der Hochschule seien nicht Ziel der Attacke gewesen.
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schiessereien traurigerweise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmässig erschüttern tödliche Attacken mit vielen Opfern das Land – etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei grossen Veranstaltungen. Forderungen nach schärferen Waffengesetzen laufen regelmässig ins Leere. (SDA/dcz)
* Name bekannt