Weil Covid-Patienten die US-Intensivstationen verstopfen
Mann stirbt, nachdem 43 Spitäler ihn abwiesen

Ray Martin DeMonia erleidet Ende August einen Herzinfarkt, muss als Notfall ins Spital. Er stirbt schliesslich, nachdem 43 Spitäler in drei verschiedenen Bundesstaaten ihn abweisen. Alle Intensivbetten seien voll gewesen.
Publiziert: 14.09.2021 um 03:34 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2021 um 07:15 Uhr
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Ray Martin DeMonia erleidet einen Herzinfarkt – und wird bei 43 Spitälern abgewiesen.
Foto: dignitymemorial

Ray Martin DeMonia (†73) erleidet einen Herzinfarkt, wendet sich an den Notruf in seiner Heimatstadt Cullman (US-Bundesstaat Alabama). Das Notfallpersonal will ihn versorgen lassen, beginnt ein freies Intensivbett, vorzugsweise auf einer Herzintensivstation, zu suchen.

Doch nach Angaben seiner Familie wurde DeMonia von 43 Spitälern in drei verschiedenen Bundesstaaten abgewiesen – weil alle Intensivbetten mit Covid-19-Fällen belegt waren.

Familie ruft zum Impfen auf

Nun ruft seine Familie in seinem Nachruf dazu auf, sich impfen zu lassen. Das Personal in allen kontaktierten Spitälern soll angesichts der durch die hochansteckende Delta-Variante ausgelösten Covid-19-Fälle überlastet gewesen sein.

«Zu Ehren von Ray lassen Sie sich bitte impfen, falls Sie es noch nicht getan haben, um Ressourcen für nicht-Covid-bezogene Notfälle freizusetzen», heisst es in der Todesanzeige. «Er hätte nicht gewollt, dass eine andere Familie das Gleiche durchmachen muss wie seine.» Ray Martin DeMonia war laut «The Independent» geimpft.

Spitaleinweisung kam zu spät

Ray Martin DeMonia starb laut seinem Nachruf am 1. September in einem Spital in Mississippi. Das nur drei Tage vor seinem 74. Geburtstag. Die Rettungskräfte fanden schliesslich ein freies Bett im Rush Foundation Hospital in Meridian, Mississippi, etwa 200 Meilen (rund 320 Kilometer) von seinem Wohnort entfernt.

Doch es war zu spät, er starb. Er hinterlässt seine Frau, eine Tochter und einen Enkel.

Scott Harris, Leiter der Gesundheitsbehörde von Alabama, erklärte laut «The Independent», wie die Lage im Bundesstaat aktuell aussehe. Er sagte den Reportern: «Wir haben in Alabama nach wie vor eine echte Krise, was unsere Bettenkapazität auf der Intensivstation angeht.»

Mehr Intensivpatienten als freie Betten – und niedrige Impfrate

Er fügte hinzu, dass es in der vergangenen Woche im Bundesstaat etwa 60 Intensivpatienten mehr gab als freie Betten.

In Alabama sind nur 40 Prozent der Bürger vollständig gegen Covid-19 geimpft. Der Bundesstaat hat die viertniedrigste Impfquote aller Bundesstaaten in den USA. (euc)

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