Als erster Ex-Präsident in der US-Geschichte musste sich Donald Trump (76) am Dienstag in einem Strafverfahren verantworten. Dabei wurde Trump in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen ersten Grades angeklagt. Im Fokus der Anklage stand zunächst eine Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels (44). Die am Dienstag veröffentlichte Anklageschrift enthüllt nun aber weitere Zahlungen, die Trump zur Last gelegt werden.
So soll der Republikaner einem ehemaligen Portier des Trump-Towers 30'000 US-Dollar für sein Schweigen über ein mögliches uneheliches Kind von Trump gezahlt haben. Das berichten unter anderem «The New Republic» und weitere US-Medien.
Trump soll uneheliches Kind mit ehemaliger Angestellten gehabt haben
«In einem Fall zahlte American Media Inc. 30'000 Dollar an einen ehemaligen Türsteher des Trump-Towers, der behauptete, eine Geschichte über ein uneheliches Kind von Trump zu haben», teilte die Staatsanwaltschaft Manhattan am Dienstag mit. Bei der American Media Inc. handelt es sich um ein US-Verlagsunternehmen, das damals das Boulevardblatt National Enquirer herausgegeben hat.
Wie «The New Yorker» damals zuerst berichtete, handelte es sich bei dem Portier um Dino Sajudin. Seine Behauptung, von Trump 30'000 US-Dollar erhalten zu haben, wurde später ganz oder teilweise von Associated Press und der «Washington Post» bestätigt.
Sajudin zufolge soll Trump in den späten 1980er-Jahren möglicherweise ein uneheliches Kind mit einer ehemaligen Angestellten des Trump Towers gezeugt haben. Nachdem Sajudin einen Lügendetektortest bestanden haben soll, soll die American Media, dessen Präsident gut mit Trump befreundet war, ihm schliesslich 30'000 Dollar für die Exklusivrechte an seinem Bericht – und sein Schweigen – gezahlt haben.
Wie «CBS News» berichtet, soll das Unternehmen gar einen Vertrag mit dem Türsteher abgeschlossen haben. Darin wurde festgehalten, dass Sajudin dem Unternehmen die Rechte an der Geschichte «auf Dauer» überschrieb. Falls er die Geschichte an jemanden weitergeben würde, drohte ihm eine Vertragsstrafe in Höhe von einer Million Dollar.
Haushälterin bestreitet Affäre mit Trump vehement
Während die Zahlung bereits von anderen Medien bestätigt wurde und nun auch in der Erklärung des Staatsanwalts bestätigt wird, gibt es von keiner beteiligten Partei eine Bestätigung für die Affäre oder dafür, ob daraus ein Kind hervorgegangen ist.
Die betreffende Haushälterin hat jegliche Behauptungen über eine Affäre mit dem ehemaligen US-Präsidenten stets bestritten. «Das ist alles erfunden», sagte sie der Associated Press.
Mehr zu den Anklagen gegen Donald Trump
Ob dieses uneheliche Kind tatsächlich existiert und mit wem Trump die Affäre gehabt haben könnte, ist unklar. Fest steht, die neuen Enthüllungen passen in die Einschätzungen der Staatsanwaltschaft, dass Trump systematisch versucht hat, negative Informationen über sich zu identifizieren, mit Geld zu unterdrücken und so seine Chancen bei der Präsidentenwahl 2016 zu erhöhen. (dzc)