Twitter droht mit einer Klage gegen den Technologiekonzern Meta wegen seiner neuen Plattform Threads und beschuldigt das Unternehmen, ehemalige Mitarbeiter abzuwerben, um eine «Nachahmer»-App zu entwickeln.
In einem Brief, der dem Nachrichtenportal Semafor vorliegt, schreibt Twitter-Anwalt Alex Spiro (40): «Twitter beabsichtigt, seine Rechte an geistigem Eigentum strikt durchzusetzen, und fordert Meta auf, sofort Massnahmen einzuleiten, um die Nutzung von Geschäftsgeheimnissen oder anderen streng vertraulichen Informationen von Twitter zu unterbinden.» Das Unternehmen von Elon Musk (52) behalte sich vor, rechtliche Schritte gegen den Konzern von Mark Zuckerberg (39) einzuleiten.
Im Hause Meta betrachte man die Vorwürfe von Twitter als haltlos. «Niemand vom Threads-Entwicklerteam ist ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter», habe eine anonyme Quelle von Meta gegenüber Semafor gesagt.
Twitter kriselt wegen Einschränkungen
Derweil freut sich Meta-CEO Zuckerberg über einen erfolgreichen Start der neuen Plattform. Die Twitter-Kopie des Facebook-Konzerns kommt schon nach kurzer Zeit auf mehr als zehn Millionen Nutzer. Die App Threads habe die Marke sieben Stunden nach dem Start geknackt, schrieb Meta-Chef Mark Zuckerberg am Donnerstag.
Threads dockt an Metas Foto- und Video-Plattform Instagram an und ist in den USA sowie über 100 weiteren Ländern verfügbar – aber nicht in der Schweiz und der Europäischen Union. Der Konzern verweist auf offene Fragen bei der Regulierung.
Der Start von Threads folgt auf besonders turbulente Tage für das seit der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk kriselnde Twitter. Der Kurznachrichtendienst verärgerte Nutzer am Wochenende mit einer drastischen Einschränkung für die Zahl der Tweets, die sie pro Tag kostenlos sehen können. (bab/SDA)