Das endlose Scrollen auf Twitter ist vorbei: Wie Twitter-Boss Elon Musk (52) bekannt gibt, ist die Zahl der lesbaren Beiträge auf der Plattform beschränkt worden. Man habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um dem «extremen Ausmass an Datenabschöpfung und Systemmanipulation» entgegenzuwirken. Was er damit konkret meint, führte Musk nicht aus.
Wer kein Bezahl-Abo bei Twitter abgeschlossen hat, kann nun nur 600 Posts pro Tag lesen. Für neue Accounts ohne Abo liegt das Limit bei 300 Posts. Wer hingegen für seinen Twitter-Account bezahlt, darf bis zu 6000 Posts pro Tag lesen. Die Beschränkung sei temporär, schreibt Musk weiter.
Beschränkung sorgt für Ärger
Twitter hatte unter Musk die Vergabe der blauen Symbole, die einst an von Twitter einwandfrei verifizierte Accounts von öffentlichem Interesse gingen, umgestellt. Nutzer können sich nun mit einem Bezahl-Abo das Verifikations-Häkchen besorgen. Eine echte Verifizierung gibt es dabei nicht, nur eine Telefonnummer wird bestätigt.
Die neue Beschränkung sorgte bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Unmut, weil sie nicht mehr wie gewohnt auf die auf der Plattform geteilten Inhalte zugreifen konnten. In deutschsprachigen Raum verbreitete sich am Samstag der Hashtag #RIPTwitter, der sich mit «Ruhe in Frieden, Twitter» übersetzen lässt. Auch in den USA gab es viel Kritik.
Musk reagierte und kündigte in einem weiteren Beitrag auf Twitter an, das Limit bald erhöhen zu wollen. Nutzerinnen und Nutzer verifizierter Accounts könnten dann statt 6000 bis zu 8000 Beiträge pro Tag lesen, solche mit nicht verifizierten Accounts 800 statt 600. Neue nicht verifizierte Accounts hätten dann Zugriff auf maximal 400 statt 300 Beiträge.
Musk hat vieles verändert
Seit der Twitter-Übernahme durch Musk vor gut acht Monaten hat sich bei dem Kurznachrichtendienst vieles verändert. Die Umwidmung der blauen Symbole, die einst einen von Twitter verifizierten Account auswiesen, sorgte für besonders viel Kritik, auch bei vielen der populärsten Nutzer seiner Plattform.
Viele Prominente, für die die Häkchen einst geschaffen wurden, weigerten sich, dafür Geld zu bezahlen. Dagegen sprangen viele Musk-Fans und Rechte, die sich vom «alten Twitter-Regime» unterdrückt fühlten, auf den Zug auf. (bab/SDA)