Auf einem American-Airlines-Flug ist ein Erste-Klasse-Passagier am Mittwochabend derart ausgerastet, dass eine Flugbegleiterin ins Spital gebracht werden musste. Wie eine Augenzeugin gegenüber «Daily Mail» erklärt, fing alles mit einem Streit ums Maskentragen an.
Die Maschine hätte von New York nach Orange County in Kalifornien fliegen sollen. Wegen des Prügel-Passagiers musste sie aber in Denver eine Zwischenlandung einlegen.
Von der Polizei abgeholt
Der Mann soll unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden haben. Er schlug die Stewardess zweimal mit der Faust ins Gesicht. «Sie hatte Blutspritzer auf der Aussenseite ihrer Maske», erzählt die Augenzeugin. Nach der Attacke wurde der Angreifer von Besatzungsmitgliedern und anderen Passagieren mit Duct-Tape an den Sessel gefesselt und in Denver von der Polizei abgeholt.
Der Chef von American Airlines, Doug Parker, spricht von «einer der schlimmsten Zurschaustellungen von renitentem Verhalten, die wir je erlebt haben». Der Prügler wird mit einem lebenslangen Flugverbot bei American Airlines belegt. Mit Blick auf den Angreifer sagte Parker in einer Videobotschaft: «Ich kann Ihnen garantieren, dass diese Person nie wieder mit American Airlines fliegen darf.»
Fluggesellschaft schaltete das FBI ein
Parker fordert, der zunehmenden Gewalt in Flugzeugen Einhalt zu gebieten. American Airlines hat die Bundespolizei FBI eingeschaltet. Man werde alles unternehmen, damit der Gewalttäter strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen wird, sagt Parker. Man arbeite ausserdem mit der Flugaufsichtsbehörde FAA zusammen, die in solchen Fällen Bussgelder von mehr als 50'000 Dollar verhängen könne.
In diesem Jahr haben Airline-Crews der FAA bisher mehr als 4940 Berichte über renitente Passagiere gemeldet. 3580 Vorfälle seien im Zusammenhang mit der Maskenpflicht gestanden. Mehr als 920 Untersuchungen wurden eingeleitet. Im gesamten Jahr 2020 hatte es FAA-Angaben zufolge mit 183 noch wesentlich weniger Untersuchungen gegeben. Wegen der zunehmenden Zahl der Zwischenfälle verfolge die FAA inzwischen eine Null-Toleranz-Politik.
Dem Opfer geht es wieder besser
Die Gewerkschaft AFA veröffentlichte im Juli eine Umfrage, wonach 85 Prozent der Flugbegleiter in den USA in der ersten Jahreshälfte mit renitenten Passagieren zu tun hatten. Mehr als die Hälfte habe mindestens fünf Zwischenfälle in diesen Zeitraum erlebt. 17 Prozent hätten über «körperliche Vorfälle» berichtet.
Die Vereinigung Professioneller Flugbegleiter (APFA) teilt nach dem neusten Vorfall mit, das Opfer sei inzwischen wieder aus dem Spital entlassen worden. (noo)