Eigentlich sollte es nur ein Abendessen werden. Eine junge Chinesin trifft in der Millionenmetropole Zhengzhou einen Mann zu einem Blind Date. Weil er ihr angeboten hatte für sie zu kochen, findet das Date in seiner Wohnung statt, obwohl sie ihn zuvor nicht kannte. Während die beiden essen, wird der Stadtteil wegen der Ausbreitung des Corona-Virus abgeriegelt. Die junge Frau sitzt somit bei einem unbekannten Mann fest, wie sie die Zeitung «The Paper» aus Shanghai berichtet.
Im Bericht wird die Frau nur Wang genannt. Sie komme laut eigenen Angaben eigentlich aus Guangzhou, sei aber für eine Woche nach Zhengzhou gereist, um einen Mann zum Heiraten zu finden. «Ich werde alt, meine Familie hat mir zehn Bekannte vorgestellt», wird sie in «The Paper» zitiert. Das fünfte Date wollte ihr gerade seine Kochkünste beweisen, als der Lockdown über dem Stadtteil der Millionenmetropole verhängt wurde.
«Er ist stumm wie eine Holzpuppe»
Weil Wang in der Wohnung feststeckte, entschied sie sich über ihre Erfahrungen zu berichten. Auf der chinesischen Social-Media-Plattform «WeChat» postete sie Videos, die ihren Gastgeber beim Kochen und Erledigen von Hausarbeiten zeigen. Und sie spricht über ihren Eindruck vom Mann: «Abgesehen von der Tatsache, dass er stumm wie eine Holzpuppe ist, ist alles andere ziemlich gut.» Auch von seinen Kochkünsten zeigt sie sich nicht besonders begeistert: «Sein Essen ist durchschnittlich, aber dass er überhaupt kocht, finde ich toll.» Weil der Mann in den Videos nicht besonders gut weg kommt, löscht sie diese später wieder.
Aus dem Blind Date wurde keine Romanze
Laut Berichten aus chinesischen Medien soll Wang vier Tage in der Wohnung des Mannes ausgeharrt haben. Eine Romanze habe sich zwischen den beiden nicht entwickelt.
Zhengzhou verhängte den Lockdown bei nur rund 100 Corona-Fällen in einer Woche. China verfolgt eine Zero-Covid-Strategie, was bedeutet, dass Städte abgeriegelt werden, sobald einzelne Coronafälle auftauchen. (rsp)