Die chinesische Hafenstadt Tianjin registrierte am Freitag 20 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, darunter auch mindestens zwei Infektionen mit der Omikron-Variante. Daraufhin haben die Behörden prompt damit begonnen, ihre 14 Millionen Einwohner auf die Krankheit zu testen.
Zu den Infizierten gehören 15 Schülerinnen und Schüler im Alter von acht bis 13 Jahren, eine Mitarbeiterin eines Kindergartens und vier Eltern. Die stadtweiten Tests, die am Sonntag starteten, sollen spätestens am Dienstag abgeschlossen sein, wie «The Guardian» berichtet.
China verschärft wegen Winterspielen Null-Covid-Strategie
Bei den ersten beiden bestätigten Fällen handelt es sich um ein Mädchen (10) und eine Frau (29), die in einem Hort arbeitet. Beide waren mit der Omikron-Variante infiziert. Bei den anschliessenden Tests enger Kontaktpersonen wurden bis Samstagabend 18 weitere Personen positiv und 767 negativ getestet.
Den Bewohnern von Tianjin wurde geraten, sich zu Hause oder in der Nähe ihrer Wohnung aufzuhalten, um für die Corona-Tests auf Gemeindeebene zur Verfügung zu stehen. Weit weg könne man eh nicht, denn ohne einen aktuellen, negativen Test würde man kein gültiges Covid-Zertifikat erhalten, so die Regierung. Und dieses muss die chinesische Bevölkerung in beinahe allen Situationen des öffentlichen Lebens vorweisen können.
Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele, die Anfang Februar in Peking eröffnet werden, hat China seine Null-Covid-Strategie nochmal stark verschärft. Die chinesische Hauptstadt liegt zwar rund 150 Kilometer weit weg von Tianjin – riskieren möchte man trotzdem nichts.
Asymptomatische Corona-Fälle werden separat gezählt
Tianjin ist derweil nicht die einzige Stadt, die Corona-Ausbrüche verzeichnet. In Xi'an und Yuzhou befinden sich zurzeit Millionen Menschen im Lockdown. Und auch Zhengzhou führt Massentests durch und wird am Montag die Schulen erneut schliessen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde am Sonntag mitteilte, wurden für den 8. Januar 165 bestätigte Coronavirus-Fälle (gegenüber 159 am Vortag) gemeldet.
Von den neuen Infektionen wurden 92 lokal übertragen, wie die Nationale Gesundheitskommission Chinas mitteilte (gegenüber 95 am Vortag). Die meisten der neuen Fälle traten in den Provinzen Henan (wo Yuzhou liegt), und Shaanxi (wo Xi'an liegt) auf. China meldete am Sonntag zudem 46 neue asymptomatische Fälle (gegenüber 52 am Vortag), die getrennt von den bestätigten Fällen vermerkt werden. Es gab keine neuen Todesfälle, sodass die Zahl der Corona-Todesopfer weiter bei 4636 liegt. Auf dem chinesischen Festland gab es bis zum 8. Januar 103'619 bestätigte Fälle. (chs)