Die USA haben angesichts der schweren Kämpfe im Sudan übereinstimmenden Medienberichten zufolge ihr Botschaftspersonal aus dem Land geholt. Die Evakuierung mit Flugzeugen der US-Luftwaffe in der Nacht zum Sonntag sei erfolgreich verlaufen, berichteten unter anderem die «Washington Post» und die Sender ABC und CBS unter Berufung auf Regierungskreise.
Die US-Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum sei geschlossen worden. Laut CNN befanden sich an Bord der Militärflugzeuge alle im Sudan stationierten US-Diplomaten und ihre Familienangehörigen. Eine offizielle Bestätigung und Angaben dazu, wohin das Botschaftspersonal ausgeflogen wurde, gab es zunächst nicht.
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Seit Tagen hatte sich das US-Militär mit anderenwestlichen Staaten auf die Evakuierung eigener Staatsbürger vorbereitet. Zusätzliche Streitkräfte wurden dafür in Nachbarländer des Sudans verlegt. Schwere Gefechte in und um den umkämpften Flughafen von Khartum hatten bislang verhindert, dass Ausländer per Flugzeug aus dem nordostafrikanischen Land gebracht werden konnten. Die US-Regierung hatte vorab deutlich gemacht, dass US-Amerikaner, die sich nicht als Diplomaten oder Botschaftspersonal im Sudan aufhielten, nicht damit rechnen könnten, aus dem Land geholt zu werden.
Vor rund einer Woche waren im Sudan Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan (63), der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo (48), den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF).