Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist die Lage angespannt. Besonders, weil Russland dem Westen immer wieder droht – auch mit dem Einsatz von Atomwaffen. Erst am Dienstag erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa (46), dass die USA und andere Staaten «eine Verschärfung der ukrainischen Krise» provoziert hätten.
«Washington und seine Verbündeten balancieren gefährlich am Rande einer offenen militärischen Konfrontation mit unserem Land – und das bedeutet einen direkten bewaffneten Konflikt zwischen Atommächten», fügte Sacharowa hinzu. Dies ist nur eine Drohung von vielen.
Und genau deswegen hat die Stadt New York reagiert. Sie will die Menschen auf einen möglichen Angriff vorbereiten und hat ein Video veröffentlicht, in dem erklärt wird, wie man sich im Falle eines Atomschlags zu verhalten hat.
«New Yorker müssen sich schützen können»
Das städtische Amt für Notfälle erklärt im Video: «Es gab einen Atomanschlag. (...) Also, was tun wir?»
Gleich im nächsten Satz beruhigt die Dame aber wieder. «Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Atomwaffenanschlags auf New York gering ist, müssen New Yorker wissen, wie sie sich schützen können.»
Und dafür gibt es drei ganz einfache Schritte: schnell in ein Gebäude rein, im Gebäude drin bleiben und auf Neuigkeiten warten. Wieder ins Freie gehen, sei absolut keine Option. Die Anweisung ist klar: «Geht nicht raus. Wartet, bis ihr die Erlaubnis der Behörden kriegt.»
Auch im Auto zu bleiben, sei keine gute Idee. Und überhaupt: Wer beim Angriff im Freien war, muss eines tun – sich waschen. «Wenn Sie nach der Explosion im Freien waren, waschen Sie sich sofort. Ziehen Sie alle Oberbekleidung aus und packen Sie sie ein, um radioaktiven Staub oder Asche von Ihrem Körper fernzuhalten.»
Die Menschen werden auch aufgefordert, in einen Keller zu gehen, wenn sie einen haben. Zum Abschluss des Videos verkündet die Sprecherin fröhlich: «Alles klar. Ihr habt es geschafft.»
In der Schweiz gibt es kein solches Verhaltensvideo – auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wird lediglich die korrekte Einnahme von Jodtabletten beschrieben. Zudem gibt es in der Schweiz in jeder Gemeinde genügend Luftschutzbunker für die Bevölkerung.
Russland droht immer wieder mit atomarer Vergeltung
Es ist nicht das erste Mal, dass Russland den USA mit atomaren Schritten droht. Bereits im Mai haben russische Staatsmedien damit geprahlt, dass Putin die gesamten USA mit nur vier atomwaffenfähigen Raketen auslöschen könnte.
Erst vergangenen Monat hatte der Kreml gewarnt, dass Europa in einer nuklearen Apokalypse untergehen würde – ein verbaler Angriff als Reaktion auf das Versprechen westlicher Verbündeter, dem belagerten Kiew mehr Waffen zu liefern. (chs)